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структура
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NO COMMENT |
TJJelinek |
20 Mär. 09; 17:01 |
1306771.1 |
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NO COMMENT
mark-to-space ratio :: das Zeichen-Zwischenraum-Verhältnis
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RE: NO COMMENT |
mark74 |
20 Mär. 09; 17:08 |
1306787.1 |
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wer kommentiert hier wen nicht ? seh´mir das morgen an. M
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RE: NO COMMENT |
AIKO_1 |
24 Mär. 09; 02:18 |
1307205.1 |
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here is my first mark in my dairy:
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1. Tag
Meine Reise hat begonnen.
Extrem windig, daher erschwerter Aufbau. Habe es trotzdem geschafft mich einzurichten. Es ist drinnen fast gemütlich geworden.
Spannend, freue mich auf morgen ...
AIKO
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Auch diese Fotos hat Mira Turba gemacht |
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RE: RE: NO COMMENT |
alina2 |
24 Mär. 09; 02:40 |
1307207.1 |
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ich bin an dem schaufenster heute nachmittag vorbeigekommen. weiss nicht ob du da gerade drinnen warst. Auf dem zettel ist gestanden das du nicht da sein solltest. So wie im zoo. hat mich jedenfalls zum nachdenken gebracht. soweit zumindest, dass ich mir deine seite angeschaut habe.
habe mich jetzt eingeschrieben.
finde was du machst irgendwie gut. das wollte ich nur sagen.
alina
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RE: RE: NO COMMENT |
AIKO_1 |
24 Mär. 09; 15:11 |
1307419.1 |
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2. Tag
wind, wind, wind und noch kälter. die passanten gehen mit zugekniffenen augen schnell vorbei.habe gemerkt, muss schneller sichtbar werden. die idee, das schaufenster zuerst mit papier zu verpicken und tag für tag mehr zu öffnen ist gut aber ich habe mit mehr neugierde seitens der passanten gerechnet. ich wurde mit meiner eigenen scham konfrontiert. die stecknadel bahnt sich jetzt den weg durch das papier nach aussen. die einstiche führen meine bewegegungen wie blind. die reise geht noch tiefer. gut. |
Auch diese Fotos hat Thomas gemacht |
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NO COMMENT 3.TAG_3rd day |
TJJelinek |
25 Mär. 09; 19:21 |
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Fotos von Thomas
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3. Tag
Heute habe ich etwas schönes gesehen. Ein liebespaar, sie kamen in die passage nur um sich zu umarmen und sich zu küssen. Sie haben nichts vom schaufenster mitbekommen. Danach gingen sie sofort wieder auf die hauptstrasse zurück. Noch bin ich mehr aussen als innen. Die nadel führt mich auf dem papier. Stich für stich entstehen winzige löcher, wie wunden, die nie mehr verheilen...
bis morgen
AIKO
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RE: NO COMMENT |
SidJ66 |
25 Mär. 09; 22:47 |
1307740.1 |
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verfolge das NO COMMENT-Projekt living installation display seit beginn.
sehe das schaufenster als aquarium, möglicherweise mitinspiriert vom ehemals dagestandenen, wie im 1.foto. von den fischen gibt es auch kein comment, man kann sie nur beobachten. wie sie schwimmen, fressen, sich paaren und reviere behaupten. dann geht man weiter, zu den tigern . . . vielleicht . . .
das schaufenster, also ein fenster zum schauen hat einen rahmen, ein glas als trennendes element des schauers zum beschauten, hat ein volumen, den raum in dem sich das objekt des beschauten, des dargestellten befindet.
das schaufenster, die vitrine ist der streng abgegrenzte raum der darstellung des dargebotenen im weitesten sinn. kann sogar als darin gefangen betrachtet werden. während der vorbeipassierende der vermeintliche dynamische teil der interaktion ist und den freien teil darstellt.
dieser tangiert die vitrine und nimmt etwas mit auf seinem weg davon. den eindruck des dargebotenen.
die vitrine als showroom, als streng abgegrenzter raum als gezähmte darstellung als in kleinem volumen gedrängtes und gezwängtes, konzentriertes objekt der vornehmlich visuellen interaktion.
es gibt nichts traurigeres oder entmutigenderes als eine leere vitrine . . . ausser eine verklebte vielleicht . . .
bin gespannt auf den fortgang des projekts!
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4. TAG / 4th day |
AIKO_1 |
26 Mär. 09; 20:25 |
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Fotos von Thomas
das Foto hat Auris gemacht
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4. Tag
die arbeit im verborgenen. schmerz in den händen, blutende finger. beim kochen einer kraftsuppe heute morgen für meine kranke tochter habe ich mir, wieder einmal in den finger geschnitten. bei ihrer geburt habe habe ich noch viel mehr blut verloren. etwas ist damals schief gelaufen. die nadelstiche erinnern mich an das genät werden danach. und an die grosse operation später. über 50 stiche. hier sind es viel mehr.
aber papier blutet nicht.
bis morgen
AIKO
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RE: 4. TAG / 4th day |
TJJelinek |
26 Mär. 09; 21:00 |
1308100.1 |
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Do. 26-03-09 :: 20:55
Bin jetzt nochmal aus dem Studio hinunter in die Passage gegangen und habe versucht diese berührende Traurigkeit die ich erfahre, immer wenn ich daran vorbeigehe, vor Allem Nachts - was zur Zeit öfter vorkommt – einzufangen. Schwer zu sagen wo sie herrührt. Diesen, sich in langsamer Veränderung, befindlichen Planeten, der sich auch, fast widerwillig, nur bei näherem Hinsehen erschliesst. Im Kontrast zum Tempo und der abgeschotteten Wahrnehmung der Strasse und der hastig, unaufmerksamen Haltung der PassantInnen. Wer daran vorbei rennt sieht nichts. Wer stehen bleibt und näher geht sieht plötzlich eine andere Welt – die spricht.
... aber es ist vielmehr die Situation die etwas erzeugen kann.
Das Einfangen ist sehr schwierig. Das sind die Bilder. Aber sie reichen nicht aus um das was erfahren werden kann zu erzählen. Wahrscheinlich lässt es sich auch nicht abbilden.
Thomas
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RE: RE: 4. TAG / 4th day |
mark74 |
27 Mär. 09; 21:59 |
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war bei der vernissage. bin dabei am schaufenster vorbeigekommen. ist eine tolle landkarte. hat tatsächlich etwas melancholisches. erinnert mich etwas an den stein aus odyssey 2001.
m
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RE: RE: 4. TAG / 4th day |
AIKO_1 |
27 Mär. 09; 22:14 |
1308460.1 |
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die emsigkeit einer kleinen ameise macht dich traurig? vielleicht wegen ihrer winzigkeit... ich bin gar nicht traurig. aber schön, wenn es eine emotion auslöst. AIKO
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5.tag |
AIKO_1 |
27 Mär. 09; 22:28 |
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das war die erste woche. langsam ensteht eine landschaft im schaufenster. und die aufmerksamkeit der menschen wächst. die stiche sind auch wie spuren eines insekts im schnee. immer wenn die nadel auf eine noch unberührte fläche stößt werde ich schneller, spüre ich eine freiheit,nähere ich mich einem knotenpunkt werde ich vorsichtiger, bedachter. kein tag gleicht dem anderen, kein stich dem anderen. mich fasziniert die unregelmäßigkeit im regelmäßigen. gestern hat das papier mir mehr widerstand geleistet, meine stiche wurden stärker, heute wiederum war die hand unruhiger, mehrere stiche tanzten aus der reihe. auch gut.
Freue mich auf nächste woche! AIKO
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Kontrapunkt |
claudine |
28 Mär. 09; 12:03 |
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Wer wandert mit der stechenden Nadel Tag für Tag hinter dieser weißen Fläche und durch sie hindurch? Wie Kamele in den Weiten der Wüste hat die Reisende ein geduldiges Tempo. Sie läßt sich von den sinnlichen Rundungen der Sanddünen führen. Jeder Buchstabe ihrer eigenartigen stummen Sprache wird doch präzis formuliert und spricht mich als Frau an. Nichts Spektakuläres aber sie weiß wovon sie spricht. Eine Klausur der Notwendigkeit und der Behauptung. Davor flüchten Schaufensterpuppen. Sich von niemandem mehr vereinnahmen lassen. So viel Zeit wie ich brauche, um das innere sattelsicher zu spüren. Dann ist jede kleinste Öffnung zur Außenwelt ein achtsamer Kontrapunkt. Und es singt!
claudine
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RE: Kontrapunkt |
AIKO_1 |
28 Mär. 09; 19:03 |
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jeder reisende braucht seine ruhephasen und nahrung. das wochenende zum ruhen, solche kommentare sind wahre kraftnahrung. danke claudine! AIKO
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RE: Kontrapunkt |
Firehorse |
03 Apr. 09; 21:45 |
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Der Konnex mit der Schaufensterpuppe gibt der Anordnung etwas Unheimliches - dazu die klare Abschirmung durch Glas, das allerdings wiederum durchsichtig ist und eine gewisse Zugänglichkeit und Nähe vermittelt... es ließen sich viele Assoziationen finden. Die Art und Weise mit einem Zwischen-Ort umzugehen hat etwas erfrischend Peripheres und erlaubt verschiedenste Stimmungen zu vermitteln.
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RE: NO COMMENT |
clioclio |
29 Mär. 09; 14:13 |
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was wäre (d)eine welt ohne comment? zuerst erzählst du vom traum, die geträumte papierfläche, dann die geburt der idee, das zur schau stellen und jetzt das "in die welt krabbeln", dich millimeter für millimeter in die welt hineinstechen, dich aus der schutzbedeckung herausstechen. auf jeden fall herausstechend! skorpionisch??! kleinweis genau, jungfräulich? und die erinnerung an das herausfetzende leben, das zusammengenäht werden...durch und durch frauenpower, die weiß, was geburtsschmerz fürs leben ist; mit der nadel bewaffnet, für alle fälle? aber unbedingt HERAUS WOLLEN!!! aus dir? aus der alten haut, ja eine häutung, das sieht ganz so aus, dahinter kommt das frische, junge neue du-selbst heraus! wirklich schön, diesen prozess zu beobachten, doch auch mit comment dran teilhaben. oder ist das vielleicht der punkt, dass es so oder so passiert, egal ob mit oder ohne comment? einfach weil das leben wieder mal RAUS will? wellcome in vienna und die kleine nadel im ärmel kann hier sicher niemals schaden! ;-)
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RE: RE: NO COMMENT |
clioclio |
29 Mär. 09; 14:17 |
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noch was...ein baby ohne ansprache geht ein, wissen wir eh schon, also je mehr comment umso besser!!!
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RE: NO COMMENT |
AIKO_1 |
30 Mär. 09; 16:15 |
1308746.1 |
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6.tag
neuer wochenbeginn. wieder kalt. das macht das arbeiten nicht leichter, vor allem die leute gehen ob der kälte schneller vorbei. es liegt wohl auch an der uhrzeit. das macht nichts, ich wollte ja die verschiedenen zeiten ausprobieren. für mich wird die zeit kürzer, das nachbearbeiten dauert viel länger. da betrete ich wirkliches neuland für mich. mir kommt vor, als wäre ich auf zwei paralelle reisen zugleich...
AIKO
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dieses foto ist von AIKO |
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7.tag |
AIKO_1 |
31 Mär. 09; 17:00 |
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7.tag
es geht mir um zeit, kontinuität und um die vergänglichkeit. wie die japanischen steingärten, sandbilder oder ein mandala entsteht hier etwas. durch reduktion wird langsam sichtbar, was sich noch dahinter verbirgt. mir gefällt die farbe des papiers, sie gleicht einer eierschale. meine tochter ist immer noch krank und jetzt bin ich wirklich alleine mit meinen kindern und mit dieser arbeit. die zeit die ich hier verbringe, die ich mir nehmen muss, fehlt dort. es ist ein kontinuierliches ringen um die balance, aber das ist das leben, das ich mir gewählt habe, ein lernen bis zu meinem ende. ich komme mir manchmal wie eine füchsin vor , die ihre beute in den fuchsbau zu ihren kindern bringt, wenn ich nach meiner arbeit nachhause gehe und ihnen essen mitbringe...
AIKO
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auch diese fotos sind von mir im schaufenster gemacht worden
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RE: NO COMMENT |
SidJ66 |
31 Mär. 09; 21:28 |
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durch die reiseerklärenden worte sind einige wichtige dinge ans tageslicht gedrungen.
jetzt beschäftigt mich die spur der nadelstiche.
scheinbar willkürlich beschreibt sie die koordinaten einer reise die individuell und einzigartig ist.
sie ist die notation der gegenwart in der man in zukunft in der vergangenheit lesen kann.
diese subtile art der aufzeichnung einer ablaufenden reise ist wie das salz des lebens, lässt dem geist freien lauf.
die konotation dieser sprache, dieses ausdrucks ist eine feine wie staubzucker und zarte wie safranblüten.
sie ist vielfältig für den der innehält, stark für den der sich darauf einlässt und berührend für den der empfindet.
gute reise! bon voyage!
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8.tag |
AIKO_1 |
01 Apr. 09; 16:28 |
1309588.1 |
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RE: 8.tag |
blanc33 |
02 Apr. 09; 01:30 |
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...ich muß an Bruce Chatwins Buch "Traumpfade" denken, wo er versucht, dem Konzept der Songlines der Aborigines Australiens näher zu kommen.
Demnach gibt es keine territorialen Grenzen, es gibt nur die Songlines, die das ganze Land wie ein Netz durchziehen.
Lied=Weg eines Ahnen=Geschichten=Geschichte=Klang=Schöpfung
Oft werden diese Songlines durch gepunktete Linien dargestellt...
"Das Draußen ist der lärmende Mißklang, die Ordnungslosigkeit; das Innen ist die jahrtausendealte genealogische Geborgenheit, die Sicherheit, sich in eine Art Fabrik eingespannt zu wissen, in der die genauen Spielregeln ersonnen werden, die der feierlichen Geburt Eurer selbst dienen, ..." aus Jean Genet: Der Seiltänzer
B
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9.tag |
AIKO_1 |
02 Apr. 09; 21:37 |
1310306.1 |
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RE: 9.tag |
TJJelinek |
03 Apr. 09; 06:41 |
1310357.1 |
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Üblicherweise werden Kommentare zum Start des Projekts abgegeben. Diesem haben wir in der LABfactory in der Eröffnungspräsentation Raum gegeben. Nach einiger Überlegung habe ich mich doch entschlossen das Projekt NO COMMENT mit einem Klappentext zu versehen. Da AIKO das Projekt als dynamisches Geschehen denkt, fand ich es richtig damit etwas zu warten um zu sehen was sich, so zu sagen von selbst, um das Projekt entwickelt.
NO COMMENT kommentiert eben nicht und wir werden auch nicht mit Fragen strapaziert, wie das oft und gerne im zeitgenössischen Kunstkontext gemacht wird. Das Projekt stellt aber trotzdem, mit fast möchte ich sagen instinktiver Treffsicherheit, im zeitgenössischen Kunstkontext und Diskurs, die Schnittline gegenwärtiger Konfliktreibung her. Die unpretentziöse Selbsverständlichkeit und Unaufgeblasenheit des Projektgeschehens gibt diesem aber auch die archaische Kraft wie von Ausgrabungsgegenständen verschollener Kulturen.
Ich will jetzt nicht mit persönlichen Interpretationen langweilen, auch keine Analyse liefern, sondern nur einpaar Kontextlayer andenken die im lesen der Landkarte des Projekts je unterschiedliche Schnittflächen ergeben gerade auch hier im elektronischen Raum der ja im Zusammenhang mit dem Projekt ein zweites Rückfenster offen hält.
Im soziopolitischen Layer drängt sich natürlich die viel zitierte rasch wachsende Exhibitionsgesellschaft der elektronischen Mediengeneration auf. Der Mensch der sich nur in seiner Konnektivität mit einem möglichst grossen elektronischen Sozialnetz in der Welt beziehungsweise existent fühlt. Ich will hier die Hintergründe wie z.B. das Manko an physischen Sozialkontakten etc. nicht weiter erörtern. Diese Diskurse finden sowieso anderswo zur Genüge statt und können als bekannt vorausgesetzt werden. Das Private Leben im Schaufenster, auf dem Display, lässt sich mit all seinen Blüten auf My Space, Facebook, YouTube und den unzähligen Blogs, und Internetforen täglich studieren. Realityshows im Fernsehen waren da Anfang und jetzt noch Spitze des Eisbergs einer fast schon an Verzweiflung grenzenden Exhibitionismusdrangs der vor eigener Erniedrigung nicht zurückschreckt und das Ringen um Existenz abbildet. Damit auch etwas archaisches bekommt. Dieser Sozialzustand steht in eigentümlicher Verbindung mit dem erschreckend rasant zunehmenden Überwachungsproblem, heisst Überwachungsoverkill und dem individuellen Kampf um Privatsphäre. Hier wird auch die politische Konfliktzone sichtbar die zwischen zynischen selbstzerstörerischen Machtapparaten mit den dazugehörigen Führungsmenschen der Biopolitik und unappetitlichen Nebenerscheinungen und den einzelnen Individuen die diesen immer hilfloser ausgesetzt sind. Dieses wird im Schaufesnter abstrakt. Abstrahiert, lassen sich die großen Gegenwartsprobleme auf Menschen zurückführen die den Respekt vor dem eigenen zur Welt kommen verloren haben , was jeder Zukunft die Perspektive nimmt. Der resultierende Zynismus als Flucht vor dem eigenen Verlust, lässt sich auch im Kunstkontext immer häufiger finden! Im Kontext von NO COMMENT wird ein Zur-Welt-kommen zum abstrahierten Geschehen. Die Stille Bescheidenheit des individuellen ankämpfens gengen die Kapitulation vor den eigentlichen Problemen das minimalste Erfolgschance zu nutzen versucht. Vielleicht ist es das was die, hier im Forum - bereits öfters erwähnte Melancholie oder Traurigkeit auslöst. Auf der anderen Seite gibt die Versuchsanordnung auch eine Projektionsfläche für den menschlichen Hang zum Eskapismus, den ich auch hier in einpaar Kommentaren herauszuhören meine. Ich will das gar nicht verurteilen, es ist nur verständlich. Aber der Rückzug in eine eigentlich kindliche Märchenwelt, das Kind-bleiben-wollen Steht dem Prozess, Progress des zur-Welt-kommens, das ja auch für die Einzelperson kein einmaliger Akt sondern permanentes Geschehen ist - ebenso im Weg.
Hier ist in der Situation ein Spannungsfeld hergestellt das sofort, wenn ich mich an den Ort begebe begreifbar wird durch die einfache Gegenüberstellung der PassantenInnen die einen zugigen Durchgang zielgerichtet passieren (müssen) und der zu extremster Langsamkeit gedehnten Aktion, die teilweise nur durch die Spuren und Zeichen die sie hinterlässt wahrnehmbar wird. Die extremen Geschwindigkeitsunterschiede sind Elemente der Situation die die elementaren Interessenskonflikte erscheinen lassen. Die Beharrlichkeit an kleinen Dingen, bewusst abseits des Rampenlichts, in die Öffentlichkeit zu stellen erzeugt die Installation. Es ist also nicht nur die Aktion und das sich daraus ergebende Objekt sondern erst die Situation in der der Kontext entsteht. Spuren hinterlassen und Landkarten zeichnen ist einfache Handlung und Performance. Das Ambiente erinnert vielleicht an den spanischen Maler Tapies, nur das es den zeitgenössischen Kontext bereits eingeschrieben hat. Es wird hier nicht behauptet das es sich um ein Werk der bildenden Kunst handelt. Sondern ist der vergänglicher Prozess einer Performance, ohne aber die Behauptung eine Performance ein Akt von Bühnenkunst zu sein aufstellt. Begriffe die schon seit hundert Jahren nicht mehr haltbar sind und nur im Kontext des Marktes Sinn machen und sozusagen wider besseren Wissens nur durch Behauptung bestehen können, entblößen sich angesichts eines durchlöcherten Packpapiers.
NO COMMENT schliesst eine Runde von Projektversuchen zum Thema in der LABfactory ab. Die absolute Einfachheit und Reduktion der Mittel schafft, meiner Meinung nach, die Verbindung zu der elementaren archaischer Erinnerung, womit es existentiell wird und Kategorien wie konkret oder abstrakt genauso wie die Hilfskategorien Performance oder Bildende Kunst sprengt. Und sich generell einer kategorisierenden Betrachtung beharrlich entzieht. Der im vorigen Kommentar zitierte Seiltänzer referiert ja auch auf einen anderen Maßstab.
Ich hoff damit noch etwas Diskussionsstoff geliefert zu haben Und sende Grüße - vor allem dir AIKO - aus dem fernen Shanghai
Thomas
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RE: RE: 9.tag |
Firehorse |
03 Apr. 09; 22:11 |
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Die erwähnte Traurigkeit - Melancholie - hängt die vielleicht auch mit der gesteigerten Wahrnehmung zusammen, die sich nach einer Weile des Betrachtens verlangsamter - konzentrierter - Bewegungen einstellt? Und dazu noch die Abwesenheit der sonst ewigen Begleitgeräusche, oft fälschlich Musik genannt, die ihrer Natur und ihrem Zweck nach etwaige Vertiefung verhindern soll. In der Verlangsamung, in der Stille kann auf die Essenz, ohne Pathos, ohne Exhibitionismus, hingewiesen werden. Aber wieso soll das kein "Werk" sein? Dann wäre doch auch eine Komposition kein "Werk"- denn sie existiert ja nur im Moment ihrer Realisierung. Liebe Grüsse an Dich, Aiko, und an Dich, Thomas, nach Shanghai!
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RE: RE: RE: 9.tag |
TJJelinek |
17 Apr. 09; 00:43 |
1314038.1 |
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Naja, ich habe eigentlich geschrieben, und gemeint: ein Werk der bildenden Kunst.
liebe Grüsse
thomas
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RE: RE: RE: 9.tag |
alicesmile |
04 Okt. 10; 07:50 |
1529204.1 |
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I may be accused of many things, pass4sure 642-901 but not of placing high value on humanity. How about a high value on science and reason? Theyre often good places to start. Neither religion nor belief in apass4sure 646-204 higher power keep one from getting too arrogant; a good education, however, pass4sure 220-701 best web hosting can.pass4sure 640-822 When you learn enough and learn how to reason well, it can help reinforce just how little we really do know. That can prevent one from being so pompous as to assume they know it all.
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10.tag |
AIKO_1 |
03 Apr. 09; 22:17 |
1310902.1 |
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10.tag
zwei aufregende, arbeitsintensive wochen. Ich habe viel gelernt, erspürt, gesehen und einiges wird immer klarer. auf jeden fall wird diese reise noch eine weile dauern. diese arbeit braucht zeit und kontinuität. aber eine ewig dauernde kontinuität ist nicht menschlich. also habe ich beschlossen osterferien mit meinen kindern zu machen. vor allem der jüngste braucht mich. heute waren alle meine vier kinder beim schaufenster und drei davon haben die heutigen fotos gemacht. sind sie nicht schön geworden?
eine schöne zeit bis zum 15. 4.! AIKO
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das obere foto hat kaito gemacht
das untere foto maari
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11.tag |
AIKO_1 |
15 Apr. 09; 17:27 |
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11.tag
schön, wieder da zu sein. ein kontinuum zu unterbrechen und wieder aufzunehmen bedeutet für mich kraftaufwand. es ist viel passiert in der zwischenzeit, wie ein todesfall in der familie. auch viel alltägliches für die familie, was durch dieses projekt hintangestellt, war musste gemacht werden. multitasking mit schwerpunktverlagerungen jeden tag. genauso wie im schaufenster- nadelstiche, inneninstallation, musik, licht, bewegung sollten alles in der richtigen zeit zusammenfließen. heute war es nicht leicht für mich, die bewegung weich und nicht abgehackt zu machen im engen raum, wobei die stiche linien bilden, die wiederum das gesamtbild erzeugen sollen. eine kontroversielle arbeit-heute ein kontroversieller text. trotzdem und gerade deshalb- schön, wieder da zu sein.
AIKO
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RE: 11.tag |
AIKO_1 |
15 Apr. 09; 17:47 |
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ps: habe übrigens vergessen dazu zu schreiben, die fotos sind vom thomas, er ist wieder zurück aus shanghai! schön, dass du wieder da bist! AIKO
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12.tag |
AIKO_1 |
17 Apr. 09; 00:50 |
1314039.1 |
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13.tag |
AIKO_1 |
17 Apr. 09; 18:55 |
1314320.1 |
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13.tag
wieder ein freitag. wegen der feiertage war diese woche sehr kurz. heute bin ich plötzlich in das tanzen hineingekommen. alles andere wurde mir plötzlich egal. Ich weiss nicht, wie lange es gedauert hat, aber ich bin froh, dass es passiert ist. ich habe mir ein paar regeln aufgestellt. die wichtigste davon ist, im schaufenster meine sinne zu öffnen nur das zu tun, was mir intuitiv als das richtige erscheint. es ist interessant, wie die achtsamkeitkeit auf das gesehen-werden wechselt. je mehr ich doch langsam sichtbarer werde, umso mehr gehe ich in mich und es kümmert mich nicht mehr so sehr, ob ich gesehen werde oder nicht. Ich habe auch weiter an meinen stichen gearbeitet. es kommt mir fast so vor als würde das papier doch verheilen können, manche linien sind fast nicht mehr spürbar, strange.
aiko
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foto oben: AIKO
foto rechts: thomas
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RE: NO COMMENT |
pianola |
19 Apr. 09; 22:31 |
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endlich habe ich mir die zeit genommen, um dein projekt nachzuverfolgen. es ist sehr spannend und berührend, ich bewundere deine kraft und konsequenz. schade, dass ich nicht auch am fenster vorbeigehen kann, aber auch durch das netz hat die sache ihre faszination und lässt spannung entstehen. ich grüße dich herzlich aus hamburg! gundula
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14.tag |
AIKO_1 |
20 Apr. 09; 14:51 |
1314586.1 |
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14.tag
bin sehr nachdenklich. war so in meiner arbeit versunken, dass ich gar nicht bemerkt habe, dass ich gar nicht bei dem atelierrundgang für den 2. bezirk vertreten war. schade. stellt sich die frage, wie wichtig die pr bei einer künstlerischen arbeit ist. die zeit ist nicht wie bei anderen arbeiten in zeit abgrenzbar. die zwei stunden im schaufenster allein sind es nicht. auch nicht die zeit der nachbearbeitung am computer. es ist mehr wie eine schwangerschaft. auch wenn du etwas anderes tust arbeitet es ständig in dir, wächst in dir. mir fällt es dabei immer schwer, auch noch an die vermarktung zu denken. da wäre ein team gut. aber meine arbeit geht voran. das ist das wichtigste.
AIKO
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übrigens,meine kollegin und freundin magda ist aus brasilien wieder zurückgekommen und hat mich heute am ende der session besucht. schön, dass du wieder da bist!
alle fotos heute von AIKO
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15.tag |
AIKO_1 |
21 Apr. 09; 14:17 |
1314882.1 |
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16.tag |
AIKO_1 |
22 Apr. 09; 15:18 |
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17.tag |
AIKO_1 |
23 Apr. 09; 19:23 |
1315616.1 |
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18.tag |
AIKO_1 |
24 Apr. 09; 19:25 |
1316015.1 |
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19.tag |
AIKO_1 |
27 Apr. 09; 13:15 |
1316189.1 |
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RE: NO COMMENT |
SidJ66 |
27 Apr. 09; 23:50 |
1316396.1 |
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Shouldn`t the whole thing be called PLEASE COMMENT? (di espressione inglese)
Sollte det janze nich PLEASE COMMENT heissn wa? (berlinerisch)
Soi des ganze ned eigentli PLEASE COMMENT haasn? (wienerisch)
Gruss vom nahen Randbezirk.
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RE: RE: NO COMMENT |
AIKO_1 |
28 Apr. 09; 16:01 |
1316679.1 |
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soo ka nee... (japanskt)
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20.tag |
AIKO_1 |
28 Apr. 09; 16:17 |
1316700.1 |
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RE: 20.tag |
SidJ66 |
29 Apr. 09; 00:29 |
1316954.1 |
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AVE LAMPE!
damit ist dein neuer mitbewohner auch von aussen offiziell begrüsst.
diesen respekt verdient im grunde jeder mensch, jedes lebewesen aber eben auch jedes ding, das existiert in diesem universum. ausserdem kann es deiner reise weg leuchten!
möge sie dir den richtigen weg weisen; und deine grazilen bewegungen beleuchten, ja, wörtlich ins rechte licht setzen und in vielfältigen schattenspielen deinen künstlerischen ausdruck mehren.
ciao cristiano
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RE: NO COMMENT |
SidJ66 |
28 Apr. 09; 17:31 |
1316879.1 |
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Sumimasen, nihongo ga hanasemasen, but my question was quite serious. (Even if funny presented)
Why is it called no comment? Or do you think questioning the titel of this projekt is totally irrelevant?
By the way, i think the first picture of today`s picture-documentary in the blog is verry cool!
buon viaggio! bacio
cristiano
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RE: RE: NO COMMENT |
AIKO_1 |
29 Apr. 09; 17:32 |
1317271.1 |
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endlich eine gute frage! der titel ist für mich genau richtig, weil gerade das "no" solche fragen provoziert. wer kommentiert da nicht wen, wer soll da wen kommentieren, oder nicht? an sich soll natürlich jede arbeit für sich sprechen und ich glaube das tut sie auch, aber gerade mit diesem titel möchte ich einen diskurs eröffnen, welcher durch die hinterfragung der aspekte die sichtweisen relativiert und damit vielleicht neue gedankenräume entstehen können.das ist teil meines konzepts. wer sich die zeit nimmt mich live zu sehen wird etwas spüren, was sich wahrscheinlich nicht so leicht in worte fassen lässt, weil ich dort nicht über meinen intellekt arbeite.aber der teil im internet ist für mich auch wichtig,weil das meine arbeit ergänzt und vertieft.insofern reise ich paralell in zwei welten, oder besser gesagt, mein projekt hat sich für mich als eine paralellreise herausgestellt.
noch mehr solche fragen! AIKO
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RE: RE: RE: NO COMMENT |
SidJ66 |
02 Mai. 09; 10:26 |
1317908.1 |
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danke für die ausführlichen, erklärenden worte!
du gefällst mir als (agent) provocateur!
da hast du etwas in gang gesetzt, was eine eigendynamik entwickelt.
dabei kann die reise schon einmal gewaltige haken schlagen.
je minimalistischer die elemente eines Projektes umso mehr provozierend die angelegenheit.
umso anspruchsvoller jedoch auch für den betrachter von aussen, der in den bann gezogen wird, (und werden soll). die spannung liegt aber nicht zu letzt darin, wer sich in den bann ziehen lässt und sich somit darauf einlässt. letztlich wird aus dem betrachter ein mitagierender part, der teil deines projektes wird.
dabei sind für mich der betrachter in des passage, wie der blogleser und kommentierer (no comment, alles klar) gleichberechtigt, wenn auch die interaktion eine sehr differente ist.
du stehst im öffentlichen raum, räumlich, wie auch im www. da kann alles passieren, man muss mit allem rechnen, mit allem!
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21.tag |
AIKO_1 |
29 Apr. 09; 17:39 |
1317277.1 |
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RE: 21.tag |
alicesmile |
16 Okt. 10; 12:10 |
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meine finger schmerzen,74-139 mein nacken ist komplett steif vom nadelhalten und all die pünktchen machen in manches mal sehr ungemütlichen positionen. und obwohl heute ein feiertag ist und ich die ganze woche nicht viel schlaf bekommen habe,MB2-184 hatte ich das dringende bedürfnis herzukommen und die woche zu beenden. ich wollte auch sehen, ob die leute anders wären am feiertag, aber sie waren es nicht. am anfang schien die sonne , 74-674 also drehte ich das große neonlicht aus, die s 74-924
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22.tag |
AIKO_1 |
01 Mai. 09; 02:32 |
1317806.1 |
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22.tag
wieder ein windiger tag. und hier bläst der wind sogar stärker als sonst wo, weil dieser enge durchgang nicht weit vom donaukanal liegt und die praterstrasse gerade zur donau führt. das macht mein ein und aussteigen in mein schaufenster ziemlich schwierig. ich muss einen ruhigeren moment abpassen um das fenster zu öffnen, sofort das papier festhalten und schnell hinein oder hinaus springen. und je länger ich arbeite, umso fragiler wird das papier. ich hoffe, es bleibt bis zum ende. aber ich mag diesen platz, diese ambivalenz vom in der öffentlichkeit ausgestellt sein und doch nicht. innen ist es fast gemütlich und du hast ein gefühl von geborgenheit. glas ist ein eigenartiges material. faszinierend, wie stark es isoliert, obwohl es komplett durchsichtig ist. und ich empfinde es immer als kalt, fast wie eis, eine grenze die du nicht siehst, aber fühlst.
AIKO
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fotos heute von AIKO |
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23.tag |
AIKO_1 |
01 Mai. 09; 18:36 |
1317860.1 |
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RE: 23.tag |
alicesmile |
16 Okt. 10; 12:12 |
1534148.1 |
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ein manischer stich - und das um 44 min nach 24h
das schlägt der vitrine den boden aus, das setzt der nadel die MB2-186 krone auf, das verutscht dem zwerg die mütze, das versalzt einem die MB2-185 grütze.
das geht doch nicht, das gibts MB2-421 doch nicht, was ist da bloss passiert, da sind wir doch zu viert durch die passage marschiert
MB2-228
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24.tag |
AIKO_1 |
04 Mai. 09; 13:35 |
1318054.1 |
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24.tag
ich muss mehr auf meinen körper hören. die ganze letzte woche habe ich zu viel gemacht, so war ich am wochenende total krank anstatt mich zu regenerieren. aber das ist ein lernprozess für mich. ich musste mich selber daran erinnern, dass ich eine tänzerin bin, mein ego darf nicht zu viel wollen, ich muss bei meiner arbeit mehr auf meinen körper hören, meinen körper als einen tänzer einsetzen, was immer ich auch tue. so war das heute viel besser.
AIKO
fotos und tanz
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25.tag |
AIKO_1 |
06 Mai. 09; 01:05 |
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25.tag
heute war christian hier. in ungefähr eine stunde machte er viele fotos und einige videos. erst in den letzten zwanzig minuten habe ich realisiert, dass er da war und ich habe meine arbeit bis zum ende fortgesetzt, da ich neulich beschlossen habe, nicht zu unterbrechen, auch wenn ich jemanden den ich kenne am fenster bemerke, weil ich in einer art meditativen konzentration bin, was der betrachter fühlen kann. Bitte also mein weitermachen zu entschuldigen, es ist keine ignoranz und du hast mehr von dieser arbeit. ich habe fünf von seinen vielen fotos ausgesucht die mir am besten gefallen. wenn du genau hinschaust, da ist eines, wo du ein bisschen von der spitze der nadel sehen kannst und auf einer anderen kannst du dir vielleicht vorstellen, wie das licht aus den winzigen löchern wie sterne glitzert. danke christian!
AIKO
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RE: 25.tag |
SidJ66 |
06 Mai. 09; 11:59 |
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das war eine wortlose spontane interaktion. danke.
nur 3 bilder zeigen die nadel durch das papier gebohrt, gar nur eines die wölbung vor dem stich . . . von 54.
da ist nichts gestellt, es ist die authentische zeitkoordinaten-interaktion. auf die hundertstel sekunde.
spannend wo sich die nächste spur hinbewegt, wo sie andere, frühere kreuzt.
ist sie rund fließend, abgehackt kantig, schlägt sie haken vor den anderen?
kommt es zu rivalisierenden spuren, lässt sich eine dominanz ablesen?
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welche früheren spuren werden nachuntersucht, mit grellem, ja fast unerbittlichem licht,
eingedenk einer kurzen, intensiven phase oder einer ruhephase in der dynamik.
nachuntersuchung vielleicht sogar zum nachempfinden!
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jetzt befindest du dich also wieder an deinem speziellen ort. es ist mittwoch, 12h . . .
gute reise!
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26.tag |
AIKO_1 |
06 Mai. 09; 16:17 |
1320006.1 |
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26.tag
wenn man die stiche genauer betrachtet kann man sehen, wie unregelmäßig sie sind. mein bruder würde mich auslachen. er ist ein perfektionist. ich auch, aber in einer ganz anderen art. für mich liegt die wichtigkeit nicht darin, perfekt gleiche stiche zu machen, ganz im gegenteil, jeder einzelner stich ist ein spiegel meines befindens in genau jenem moment und auch das papier reagiert immer anders. gestern habe ich nachher mit christian darüber gesprochen, er hat mir gesagt, dass die papierstruktur vom wetter und der luftfeuchtigkeit abhängig ist, das ist wahr. sogar die von maschinen produzierten nadeln sind nicht alle gleich. die faszination liegt für mich in einem beständigen wachsen von unregelmäßigkeiten, welches ein homogenes gesamtbild erzeugt wie von einer landschaft oder die maserung von holz...
AIKO
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diese fotos habe ich innen im schaufenster mit den dingen die ich täglich benütze gemacht. das rechte bild zeigt die struktur des tuches, die immer dort liegt. auch sie ist faszinierend unregelmäßig. |
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27.tag |
AIKO_1 |
07 Mai. 09; 21:42 |
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28.tag |
AIKO_1 |
08 Mai. 09; 17:26 |
1321327.1 |
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29.tag |
AIKO_1 |
11 Mai. 09; 21:40 |
1321811.1 |
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fotos von AIKO
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29.tag
heute war endlich der erste windstille tag in der passage. ich weiß nicht mehr die wievielte woche heute beginnt. wie viele stiche ich schon gemacht habe. ich weiß nur, jetzt bin ich mitten drin. und es ist noch immer gleich spannend wie in der ersten woche. gestern habe ich mir BLAU von derek jarman wieder einmal angeschaut. großartiger text, aber ich musste ständig daran denken, dass ich anders über das sterben schreiben würde, ich auch anders in den tod gehen würde. vielleicht ist der männliche denkansatz ein ganz anderer. frauen können leben geben, sie sind dadurch auch dem tod viel näher. alles ensteht um irgendwann zu vergehen, das leben dazwischen ist für mich wie diese passage, in der mein schaufenster liegt, ein durchgang in dem prozess der vergänglichkeit. manche passieren ihn ohne zu schauen, ohne mehr wahrzunehmen, gefangen im alltagstrott, manche sind mehr offen, hinterfragen mehr, leben auch mehr den moment.
AIKO
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30.tag |
AIKO_1 |
12 Mai. 09; 14:06 |
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RE: NO COMMENT |
SidJ66 |
12 Mai. 09; 21:38 |
1322138.1 |
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frage . . . und konklusion
mich beschäftigt schon seit anbeginn des projektes, welchen einfluss die ausmasse der bühne, also der vitrine auf das geschehen räumlich, aber auch inhaltlich hat.
die enge hat für mich nicht nur klaustrophobe ausmasse und assoziationen, sie ist auch wesentlicher bestandteil der kommunikation nach aussen,
da die natürliche intimsphäre nicht eingehalten werden kann. die beeinträchtigung eben dieser ist einstweilen nur durch das packpapier relativiert und gemildert, da das glas zwar eine physikalische grenze darstellt, jedoch nicht optisch.
beim öffnen des trennenden papieres wird der enge raum des showrooms zwar erweitert und kann atmen, gleichzeitig geht die intimität schrittweise verloren, die nähe zum aussenstehenden betrachter wird dadurch wesentlich enger.
zeitgleich wird also der inhaltliche raum der interaktion peu a peu mehr dem aussen ausgesetzt. immer mehr elemente des aussen dringen nach innen in den showroom und können diesen beeinflussen.
der verlust der intimität des cocoons geht stetig und in gleichem maße einher mit dem gewinn des einflusses der umwelt.
eine logisch einfache, wie geniale metamorphose.
ein spannender, diversifizierender Prozess!
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31.tag |
AIKO_1 |
13 Mai. 09; 16:57 |
1322541.1 |
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32.tag |
AIKO_1 |
14 Mai. 09; 22:20 |
1323291.1 |
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32.tag
es ist nicht eng in diesem schaufenster. es würde mich reizen einmal in einem schaufenster zu arbeiten, wo der raum mich wirklich beengt. natürlich muss ich meine bewegung und haltung dem gegebenen raum anpassen und manche stellungen sind nicht gerade bequem. aber das ist immer die aufgabe des tänzers, seinen körper in dem ihm gegebenen raum optimal zu nutzen. es ist mir vollkommen bewusst, der betrachter bekommt hier andere assoziationen, wie klaustrophbie oder melancholie. das ist ein spiel mit dem ein/ausgesperrt-sein, mit dem ausgestellt und ausgesetzt und doch geschützt, sogar versteckt sein hinter dem papier. interessant, wie anders die empfindungen vor und hinter dem glas sind, die distanz ist hier wahrlich minimiert...
AIKO
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wieder alle fotos von aiko,
wäre schön, wieder einmal durch ein anderes auge abgelichtet zu werden..
heute war es so dunkel, dass man sogar tagsüber festhalten konnte, wie das bild wächst.
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33.tag |
AIKO_1 |
15 Mai. 09; 17:35 |
1323683.1 |
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33.tag
nadelstiche sind das diese vielen, vielen kleinen stiche, verletzungen im alltag, die irgendwann die liebe aushöhlen, das herz ausbluten lassen, bis sie sich dann auflöst und du glaubst, nichts mehr empfinden zu können? oder sind das nicht viel eher die vielen kleinen dinge, die schritte, die du täglich verrichtest, um das leben, die liebe zu nähren?
AIKO
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fotos von AIKO |
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34.tag |
AIKO_1 |
18 Mai. 09; 13:19 |
1323904.1 |
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34.tag
jetzt, wo ich mir den zeitrahmen gesetzt habe, fange ich unwillkürlich an anders zu denken. geht es sich aus, muss ich schneller werden, etc.,etc...soll ich das versuchen, auszuschalten, oder soll ich es zulassen? egal, bei diesem projekt gibt es kein falsch oder richtig und das ist gut so, ich mache weiter und das mit unvermindertem enthusiasmus...
AIKO
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fotos von AIKO |
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35.tag |
AIKO_1 |
19 Mai. 09; 15:22 |
1324542.1 |
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35.tag
dieses papier hinter das glas zu tun habe ich wirklich geträumt, auch vom ersten guckloch. offenbar hat sich mein unterbewußtsein mit dem sich ausstellen beschäftigt und mir ein schützendes material vorgeschlagen. ich bin ihm sehr dankbar dafür, es funktioniert. an manchen tagen werde ich fast ungeduldig, noch immer so versteckt zu sein, an manchen bin ich froh darüber. auf jeden fall hat der traum mein ganzes konzept bestimmend verändert. wäre neugierig, wie es gewesen wäre ohne dem papier. vielleicht beim nächsten mal...
AIKO
fotos von thomas
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36.tag |
AIKO_1 |
20 Mai. 09; 16:31 |
1325338.1 |
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36.tag
das papier fängt an einzureissen. ich muss mehr aufpassen. schon länger habe ich aufgegeben ohne brille zu arbeiten, nur mit gefühl würde da nur chaos entstehen. die linien, die ich anfänglich wie einer blindenschrift folgen konnte, haben sich so verdichtet, dass ich mich wie im dschungel verirre. bei so schönem wetter wie heute mache ich ganz egoistisch manchmal alle lichter aus, es ist zu verlockend, die einstiche glitzern und der innenraum wird in ein so schönes licht getaucht. so schön wie bei vollmond im gebirge ohne scheinwerfer zu fahren... aber nicht so gefährlich.
AIKO
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meine freundin bernadette war heute da.
das foto ganz oben ist von ihr. die anderen von mir
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37.tag |
AIKO_1 |
22 Mai. 09; 01:16 |
1325526.1 |
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37.tag
krise-zweifel-unsicherheit. das kommt immer wieder. es ist interessant, wie diese zustände unerwartet aufflackern, wie dünn die schicht der selbstsicherheit ist, obwohl man so überzeugt von der sache ist. aber ich habe auch mit der zeit gelernt, damit umzugehen, ja sie sogar zu begrüßen, sie helfen sich selbst, die eigene arbeit zu zu reflektieren, in frage zu stellen, überhaupt an sich zu arbeiten. dass ich das zugeben kann, zeigt mir, dass ich stärker geworden bin. und ich werde weitermachen.
AIKO
fotos von AIKO
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RE: 37.tag |
SidJ66 |
22 Mai. 09; 07:23 |
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dieser meditation im ornamentischen fortlauf der spuren der nadelstiche,
dieser vorsichtig nach aussen gekehrten inneren reise,
wohnt eine, energie und dynamik inne.
es hat ausdauer, es hat zeit, es hat beharrlichkeit.
keine spur gleicht der anderen und jeder tag ist ein neuer, einzigartiger, noch nie dagewesener. eben hat er für mich begonnen, mit deinem text . . .
dadurch, das die zusätzlichen elemente mehrere interpretationen zulassen, ist eine frische verspieltheit trotz aller ernsthaftigkeit zu spüren.
. . . so ist es eben . . . das leben . . .
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38.tag |
AIKO_1 |
22 Mai. 09; 23:55 |
1325878.1 |
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38.tag - - - der tag nach der krise - - - radikal andere energie - - - - - -
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no comment - - - - heute nur fotos - - - - - - AIKO
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RE: 38.tag |
claudine |
24 Mai. 09; 23:05 |
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Aiko, als ich am Freitag dein leuchtendes Schaufenster sah, habe ich mich für dich gefreut. Das ursprünglich einfache Packpapier ist mir so wertvoll vorgekommen. Nach zwei Monaten Bearbeitung wirkt es durch die feinen Ornamente wie Damaststoff und scheint einen mysteriösen Palast zu verdecken. Plötzlich habe ich das Gefühl, dass wir westlichen Frauen uns viel zu schnell und viel zu nackt zeigen wollen. Deine inneren Annäherungsprozesse hingegen fordern Respekt. Der Drang des Künstlers etwas produzieren zu wollen wird in diesem behutsamen vorgehen im Zaum gehalten. Woher bezieht jeder sein Selbstwertgefühl wenn nicht auch aus dem Blick und dem Feedback von Aussen? Sich in dieser engen Räumlichkeit freiwillig der "Un-schau" zu stellen kommt mir vor wie eine intensive Kraftprobe für das eigene Selbst.
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39.tag |
AIKO_1 |
25 Mai. 09; 13:14 |
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39.tag
die lichtverhältnisse wechseln stark mit den jahreszeiten. die heutigen fotos zeigen wie stark die reflexion der sonne von einem fenster auf der anderen seite der hauptstrasse hinein leuchtet. schade, dass nur ich es sehen kann, die bilder zeigen nicht die ganze intensität.
AIKO
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40.tag |
AIKO_1 |
26 Mai. 09; 20:07 |
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40.tag
schön, sich so viel zeit nehmen zu können. ich bin den lebensumständen, die mir das ermöglichen sehr dankbar. wo jeder hektisch seinen dingen nachläuft, scheint bei mir die uhr anders zu gehen. dieses pilotprojekt war ja auch eine expedition mit offenem ende. wenn ich es später woanders mache, werde ich wohl zeitlich nicht mehr so unlimitiert sein können. ich bin auch den personen, die mich seit anbeginn begleiten und unterstützen sehr dankbar. vor allem freuen mich die wunderschönen eintragungen im blog. ja Claudine, du hast recht, es ist mein kleines palast, wie auch ein gefängnis, sie gleichen sich in manchen dingen und Christians eintragungen werden immer poetischer, beschreiben besser, als wenn ich es selbst täte. danke schön!
AIKO
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fotos von AIKO
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41.tag |
AIKO_1 |
28 Mai. 09; 01:09 |
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41.tag
wieder einmal nicht geschafft, die nachbearbeitung noch vor mitternacht fertig zu haben. manches mal wünschte ich, ich hätte noch mehr arme, hände und beine und der tag wäre nicht so kurz. heute ist mein mann wieder einmal für längere zeit weggefahren, die zwei töchter hatten generalprobe und tanzaufführung, ich musste mich um meinen kleinsten kümmern, war unterrichten und im schaufenster, die meisten tage fangen um dreiviertel sieben an und hören oft nicht vor ein, zwei uhr nachts, manchesmal noch viel später auf. über langeweile kann ich mich wirklich nicht beklagen, ich habe ein volles und reiches leben. aber wenn ich zu müde werde mache ich fehler, heute habe ich zum beispiel die kamera vergessen, daher sind die bilder in der nacht von aussen gemacht worden. übrigens sieht man das papier nachts viel besser wenn es draussen dunkel ist. und ich wollte sowieso wieder einmal ein nachtfoto vom gesamten fenster machen um zu sehen, wie sehr das bild schon gewachsen ist.
AIKO
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42.tag |
AIKO_1 |
29 Mai. 09; 00:05 |
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42.tag
ich habe ein geschenk bekommen. ein mitbringsel aus indien, von paul, meinem schüler. ein kleiner handspiegel, bunt, mit vielen kleinen spiegelsplitter und blumen. genau der passende kontrast zu dem sonst nur weisem innenraum meines schaufensters, außer dem gelben lampenmännchen, natürlich. ein spiegel zur selbstreflexion, aber auch gut für die gucklöcher, wenn ab jetzt jemand hineinguckt, wird vielleicht nicht nur mich, sondern sein eigenes auge entdecken können. ich habe festgestellt, dass, wenn ich explizit nur das auge sehe, ich die dazugehörige person oft nicht erkennen kann, auch wenn mir die person sonst sehr vertraut ist. an einem tag haben drei frauen, die ich gut kenne, hineingeguckt, nur eines habe ich gesehen, und ich kann bis heute nicht sagen, zu welcher der drei personen dieses auge gehört. auch hat ein auge allein oft einen völlig anderen ausdruck als die person gesamt. sehr interessant.
AIKO
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danke paul!
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43.tag |
AIKO_1 |
29 Mai. 09; 21:43 |
1328420.1 |
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43.tag
diese expediton ist recht einsam. ich mache fast alles ganz alleine. aber eigentlich brauche ich ein team.. leute gehen, neue leute kommen. während eines arbeitsprozesses lernt man menschen besser kennen, wie auch auf einer reise. und das ist ja beides zugleich. heute nur fotos – von Martina Novak. sie wird mir ab jetzt helfen. willkommen im team!
AIKO
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RE: 43.tag |
SidJ66 |
30 Mai. 09; 16:38 |
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dieses leben ist recht einsam, man macht fast alles ganz alleine, aber eigentlich braucht man ein team, eine familie . . . leute gehen, neue leute kommen. während eines lebens lernt man menschen besser kennen, wie bei einer performance eben. und das ist es ja, beides zugleich.
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44.tag |
AIKO_1 |
02 Jun. 09; 17:32 |
1329514.1 |
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44.tag
4 ist meine zahl. doppel 4 gehört eigentlich gefeiert. in japan feiert man nicht die runden zahlen, sondern die doppelten. früher wollte ich keine geraden zahlen, nichts symmetrisches, außerdem heißt 4 im japanischen yon oder shi. shi bedeutet auch tod und das wollte ich schon gar nicht. jetzt, wo ich akzeptiert habe, dass leben und tod zusammengehören, finde ich es schön, dass 4 meine zahl ist. trotzdem habe ich heute mit mir gekämpft, ob ich nicht zu hause bei den kindern bleiben sollte. sie haben heute noch schulfrei. und ich bin an meine grenzen gestossen. habe zwei behandlungen gebraucht, um weitermachen zu können. bin trotzdem immer noch erschöpft. es sind nicht die zwei stunden im display allein, es ist die nachbearbeitung, das drumherum, die familie, der schon so lang anhaltende schlafmangel. aber es war gut, dass ich da war. Anna, eine schülerin von mir, die derzeit in berlin lebt, hat mich unerwartet besucht, ihre sehr interessanten bilder stelle ich heute in den blog.
AIKO
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RE: 44.tag |
SidJ66 |
03 Jun. 09; 00:45 |
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ein manischer stich - und das um 44 min nach 24h
das schlägt der vitrine den boden aus, das setzt der nadel die krone auf, das verutscht dem zwerg die mütze, das versalzt einem die grütze.
das geht doch nicht, das gibts doch nicht, was ist da bloss passiert, da sind wir doch zu viert durch die passage marschiert
und
DA IST EIN LOCH, MEHR ALS GESTERN NOCH !
tschuldigung das musste sein, wenns auch noch so pein
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RE: 44.tag |
alicesmile |
04 Okt. 10; 07:49 |
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krise-zweifel-unsicherheit. das kommt immer wieder. es ist interessant, wie diese zustände unerwartet aufflackern, wie dünn die schicht der selbstsicherheit ist,pass4sure 642-746 obwohl man so überzeugt von der sache ist. aber ich habe auch mit der zeit gelernt, damit umzugehen, ja sie sogar zu begrüßen,pass4sure E22-280 sie helfen sich selbst, die eigene arbeit zu zu reflektieren,pass4sure HP0-S24 in frage zu stellen, überhaupt an sich zu arbeiten.pass4sure 000-201dass ich das zugeben kann, zeigt mir, dass ich stärker geworden bin. und ich werde weitermachen.
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45.tag |
AIKO_1 |
03 Jun. 09; 18:13 |
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45.tag
heute waren einige leute schauen, ich habe bewusst nicht nachgeschaut, ob ich sie kenne. komisches gefühl. um durch die gucklöcher zu schauen, kommen sie mir ganz nahe, so nah hatte ich zuschauer noch nie. nur durch eine dünne scheibe getrennt, können sie mir direkt auf den bauch oder andere körperteile schauen. aber ich kann sie nicht spüren, ja, bemerke sie oft gar nicht, weil das glas immer kühl bleibt, ich sie weder hören noch riechen kann. und umgekehrt auch nicht. das, was ich spüre, spüren sie nicht , das was sie spüren, spüre ich nicht. ich bin gewohnt direkt mit der energie vom publikum kommunizierend zu arbeiten, das ist hier nicht möglich, ein grosses challenge. und wie man mir sagt, spüren sie sehr wohl etwas. schön.
AIKO
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fotos heute von AIKO |
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46.tag |
AIKO_1 |
04 Jun. 09; 15:55 |
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46.tag
heute nur eine kurze notiz. Auris und Maari, zwei meiner kinder, spielen heute ein konzert. ich muss mich um sie kümmern. morgen mehr.
AIKO
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fotos von AIKO
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47.tag |
AIKO_1 |
05 Jun. 09; 21:23 |
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48.tag |
AIKO_1 |
09 Jun. 09; 00:13 |
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48.tag
beginn der vorletzten woche. die letzten zwei wochen vor einer geburt sind sehr spannend und auch mühsam. einerseits wird es echt eng, man will schon hinaus, doch die ängste kommen auch verstärkt. mir ging es heute auch so ähnlich. wobei meine rolle diesmal sowohl die des kindes wie auch von der mutter zugleich ist. ich musste zeitweilig dagegen ankämpfen das papier nicht vorzeitig zu durchbrechen, wurde von zweifeln geplagt, ob ich nicht schon viel transparenter sein sollte. der zeitdruck kommt vielleicht auch von den verbalen kommentaren drei meiner freunde, die ich gestern beim geburtstagsfest meines sohnes gesehen habe. alle drei sind mir und meinem projekt gegenüber positiv eingestellt, aber der eine sprach von verhüllung, der andere fragte mich, wann ich denn wieder mehr tanzen wolle,und die dritte, dass ich mich nun mehr beeilen müsste, um transparenter zu sein. nun, ich habe mich heute beherrscht und in gewohnter beharrlichkeit weitergemacht. nur eine mir zu gerade erschienene linie, die ich vor geraumer zeit gemacht habe, habe ich mit einer weiteren linie verstärkt. lange zeit, wusste ich nicht, warum ich diese linie gezogen hatte, jetzt weiss ich es. ich mag keine fenster ohne querunterteilungen, sie sind wie augen ohne pupillen. ich mag fenster in fenstern. deshalb diese linien.
AIKO
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fotos heute von AIKO |
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RE: 48.tag |
SidJ66 |
09 Jun. 09; 01:37 |
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repetition, same time same place . . . analyse et la place de la pique
in ihrer zeitgleichen repetition liegt eine disziplin, die auch sicherheit in der kontinuität innehat.
für schwer kranke, beispielsweise an altzheimer leidenden hat ein wiederkehrendes schema grosse bedeutung für die seelische sicherheit und ruhe.
für den gesunden künslerisch schaffenden und schöpfenden menschen kann das eine fokussierende bedeutung der besonderen art haben.
es kann auch zur verinnerlichung eines prozesses dienen.
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die wiederkehrenden nadelstiche als wiegenlied
für ein geliebtes kind für ein verlorenes kind für das noch ungeborene kind
für das kind in dir für das kind, das in jedem menschen steckt.
oder für das kind des kindes des kindes . . . , also der menschheit.
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es ist das sich bewusste zeit nehmen für etwas, das besondere qualität besitzt. im sich zeit nehmen für etwas wird diesem besonderer respekt verliehen, nicht zu letzt den mitmenschen, aber eben auch deiner arbeit.
es wird zum ritual, das man nicht missen möchte.
das kann aber auch zu einem tick werden, . . . heute ist doch Donnerstag 13h, ich muss in die Vitrine! ach nein, das projekt liegt ja schon jahre zurück . . .
es kann dem auch etwas masochistisches anhaben. ich habe die assoziation gefängnis gelesen, mir liegt sinnhaft ein Vogelkäfig näher. eine volliere mit türe, der vitrine fenster eben.
die vitrinen session erinnert auch in gewissem maße an die Kant`schen Spaziergänge. (der bekanntlich immer um punkt 19h zu spazieren pflegte, jedenfalls eine zeit lang).
oder der 5 uhr tee als englisches ritual.
es ist aber auch wie das zähneputzen, oder der kaffee im bett, immer sonntags, wie auch das herrendoppel freitags mit anschliessendem bier nach der sauna.
das projekt ist aber wie schon öfter bemerkt wie eine zeitlich wiederkehrende meditation, der man auch einen therapiecharakter abgewinnen kann.
nur, wer therapiert hier wen?
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da sich dein projekt dem ende zuneigt ist es nun auch zeit für mich eine kurze analyse zu versuchen.
jeder der sich im öffentlichen raum, aber noch mehr sogar in einem blog outet muss sich darauf einstellen, das er konträre meinungen, analysen und einschätzungen zurückbekommt.
alle interpretationen sind möglich, bis hin zu missverständnissen, bzw. ein völlig anderes verständnis einer sache, die komplett konträr gemeint war. man muss darauf gefasst sein, das dinge anders verstanden werden können.
und so war es ja meines wissens nach auch gemeint. siehe zitat re.re 29.04:
. . . möchte ich einen diskurs eröffnen, welcher durch die hinterfragung der aspekte die sichtweisen relativiert und damit vielleicht neue gedankenräume entstehen können.
für mich hat sich herausgestellt, das das projekt wohl eher eine therapie, ein erfahrungsprozess ein rekognizieren mit einer feinen, sensiblen wahrnehmungmotorik für dich selber darstellt. eine meditative reise für dich und deine lebensgeschichte.
für den betrachter ergibt sich aber ein anstoss einer subtilen annäherung der speziefischen, der besonderen art deiner performance. simpel gesagt, ein beitrag zur schöpfung schlecht hin. das fordert respekt.
einiges plauderst du aus deinem nähkästchen, manches neue hat man auch erfahren können.
der einfluss der passanten und dessen dimension auf dein projekt ist mir nicht ganz klar geworden. was haben sie bewirkt? hat ein erlebnis von aussen jemals eine nadelstich-linie beeinflusst.
ich bin gespannt auf deine konklusion.
das du dich einmal in den finger geschnitten hast interessiert allgemein etwa genauso viel wie wenn sich ein lama im bolivianischen hochland das bein gebrochen hat.
damit es zu keinem missverständnis kommt sei angemerkt, wer sich beispielsweise für das lama im bolivianischen hochland interessiert, wird vielleicht auch den schnitt in deinen finger interessieren und das hat auch seine berechtigung, wen es eben interessiert.
ich habe den blog jedenfalls jeden tag interessiert verfolgt, daher wird mir der tägliche blick auf deinen blog nach dessen abschluss abgehen.
das widerkehrende tun, die repetition am selben ort und das nachspüren, nachbehandeln und nachfühlen, weckt in mir auch die assoziation des oftmaligen hörens von musik. das immer wieder hören desselben stückes ermöglicht verschiedene sichtweisen und jahre später entdeckt man trotzdem noch einen takt, den man so noch nie gehört hat.
du hast deinen ort wortwörtlich in verschiedenstem licht gesehen, bei wind und wetter gefühlt, wie bei sonnenschein, alleine und von menschen und lebewesen beseelt.
ein entscheidendes erlebnis bei deiner performance war für mich das nachspüren der linien mit diesem grellen licht. es ist wie das abtasten einer blindenschrift. es war dermassen intensiv das mir das für mein restliches leben immer in erinnerung bleiben wird. mir kam sofort die assoziation der morsezeichen in den sinn.
das lesen der zeichen des funkers auf einem schiff. als unkundiger haften die blicke am gesicht des tastenden, der zeichen mächtigen. ein notruf, ein befehl, eine todesnachricht oder grüsse von einem geliebten menschen. ein stück leben in eine lochschleife moduliert.
so habe ich auch die notwendigkeit deines blogs verstanden. eine übersetzung deiner nadelstiche, deiner blindenschrift, blind für die aussenstehenden passanten und beobachter.
bedeutend finde ich das sich weiterentwickeln, die meditation, vertiefung, analyse als katalysator für die zukunft. das kraft schöpfen, erkenntnis und erfahrung gewinnen.
dabei ist für mich das durchspielen aus verschiedenen blickwinkeln und lebenszeiten- und situationen von bedeutung. manches mal bedarf es einer kindlichen verspieltheit um zu einem stimmigen, ausgereiften ergebnis in aller ernsthaftigkeit und genialität zu gelangen.
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die tages und zeitgleichen sessions sind also aber auch wie ordinationszeiten.
du ordinierst Mo. 10-12, Di.11-13, Mi. 12-14, Do.13-15, Fr.14-16,
telefonische anmeldung ist nicht erforderlich. es ist keine card mitzubringen, nur alle sinne . . .
la place de la pique, rue de prater, 42 vitrine
adieu, au revoire et bon voyage!
crissian
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49.tag |
AIKO_1 |
09 Jun. 09; 15:13 |
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49.tag
abschied von meinem kleinen eispalast. die häutung hat begonnen. gestern habe ich noch gezögert, den ganzen tag darüber nachgedacht. ich musste wegen den kindern und anderen terminen die nachbearbeitung in der nacht fertigmachen, da hatte ich mehr zeit. habe zum ersten mal alles in ruhe nachgelesen, mehrere tippfehler korrigiert, mit meinem mann telefoniert, der jetzt zwar noch nicht hier, aber wenigstens wieder im land ist, vieles besprochen und bin zum schluss gekommen, dass es richtig ist das papier ab jetzt rigoroser zu reduzieren. es tut fast körperlich weh, ich finde die landschaft so schön und schade diese verhaltene ästhetik zu durchbrechen. aber loslassen ist auch ein wichtiges thema. und jetzt gibt es kein zurück mehr.
AIKO
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fotos heute von AIKO |
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50.tag |
AIKO_1 |
10 Jun. 09; 15:26 |
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50.tag
ein kleiner blick auf mein ´backstage-chaos´. und das bei meinem minimal-projekt. man stelle sich nun den kabelsalat bei einem größeren projekt vor. wir leben wirklich im luxus. noch. jetzt, wo ich einmal angefangen habe diese größeren papierstücke zu entfernen, macht mir das sogar spaß. die bilder heute zeigen, dass sich nun auch auf der scheibe mehr reflektiert.
AIKO fotos heute von AIKO |
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51.tag |
AIKO_1 |
12 Jun. 09; 22:03 |
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51.tag
ende der vorletzten woche. mir fällt auf, wie die leute hier das ganze mit einer selbstverständlichkeit betrachten. oder fast könnte man sagen, negieren. manche grüßen mich freundlich, sehen sie mich doch schon seit langem regelmäßig in das schaufenster steigen oder herauskommen. ich weiß nicht, ob es ihnen gefällt oder nicht. vielleicht nehmen sie den titel ´no comment´ wörtlich, nur einige wenige sprechen mich darauf an. lustig, wie auch ich mit der zeit alles immer selbstverständlicher nehme und tue, obwohl ich es immer noch jeden tag spannend finde.
AIKO
heute war Christian wieder da. er ist unten im bild zu erkennen. das foto links oben und rechts unten habe ich gemacht, das foto links unten Christian.
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52.tag |
AIKO_1 |
15 Jun. 09; 16:12 |
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52.tag
beginn der letzten woche. heute ist auch der geburtstag meines jüngsten sohnes Auris, er wird heute sechs. Maari ist zwölf, Kaira wird in zwei wochen vierzehn und Kaito anfang august zwanzig. sie sind alle so unterschiedlich aber alle wunderbar und ich bin so stolz auf sie. und an dieser stelle möchte ich mich auch bei ihnen bedanken, nicht nur, dass sie mich an so einem zeitaufwendigen projekt arbeiten lassen, ohne ihre mitarbeit zuhause wäre das nicht möglich gewesen, sondern auch dafür, dass sie mir so viel kraft und stärke durch erfahrung geben, wie ich sie nie ohne sie bekommen hätte.
AIKO fotos vonAIKO |
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53.tag |
AIKO_1 |
16 Jun. 09; 21:53 |
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53.tag
um dieses papier wirklich transparent zu machen müsste ich noch mehrere monate weitermachen. Ich habe die größe und stärke des papiers unterschätzt. manches mal versuche ich die anzahl der einstiche abzuschätzen, unmöglich. heute war ein schwieriger tag. müde, übelkeit, ein gefühl, mich nicht verständlich machen zu können, alles wirkt verschoben, erdrückend. diese schwüle luft erzeugt wohl auch diese atmosphäre...auch die leute um mich, die kinder, sogar die tiere sind anders, oder nehme ich sie anders wahr? nur einige fotos von heute erzeugen in mir das gefühl der frische und der reinheit, sehen die einstiche darauf aus wie wassertropfen, das papier wie eis...
AIKO
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RE: 53.tag |
bperk44 |
17 Jun. 09; 01:22 |
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ich sehe ein eigenes universum, das ich erst vor kurzem entdeckt habe. würde mich interessieren mal real zu sehen. vielleicht kommt das projekt ja auch in deutschland vorbei.
viel glück
b.p.
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RE: RE: 53.tag |
SidJ66 |
17 Jun. 09; 08:21 |
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Für mich ist dieses Projekt in höchstem Maße real.
Das sie es jetzt erst entdeckt haben liegt vielleicht daran, das sich das Projekt etwas versteckt im Internet befindet.
Meiner Meinung nach ist das sich täglich 2 Stunden mit ein und derselben Tätigkeit in Variationen ausseinandersetzen real verlebte Zeit, die ein wesentlicher Teil des Lebens ausmacht.
Vielleicht ergibt sich im Endspurt des Projekts ja doch noch eine interessante Diskussion.
grüsse aus Wien
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RE: RE: 53.tag |
SidJ66 |
17 Jun. 09; 10:53 |
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Zum Präzisieren sei angemerkt, das ich auch den Web-blog für real halte und auch so empfinde.
Auch wenn ich schon ein älteres Semester bin, so habe ich gelernt die neuen Medien als real zu verstehen.
Aus meiner täglichen Mitverfolgung des Projektes im Net als auch durch meine 4-5 Besuche vor Ort, habe ich daraus geschlossen, das der performative Teil ohne den Blog und umgekehrt, der Blog ohne Performance unvollständig wären.
Beide Teile des Projektes ergänzen sich in hohen Maße. Diese Form eines Projektes, die Verquickung von Performance und Blog ist wie ich meine eine Seltenheit im Web. Daher rührt mein Interesse an dem Projekt.
Würde mich interessieren, was sie zur Realitätsfrage sagen.
Wenn ich sie richtig verstanden habe so empfinden sie real nur etwas haptisches, angreifbares, nicht abstraktes, zeitlich versetztes schreiben in einem Blog.
Meiner Meinung nach ist die verbrauchte Zeit eines jeden schreibenden eines Kommentars in einem Blog teil des Projektes und eben der daraus entstandene Text. Wie sonst im Web üblich sind Kommentare zwischen den einzelnen Kommentatoren eine Bereicherung.
Das entstehen einer gemeinsamen Sache zwischen anonymen Menschen, die sich den Kopf freiwillig über eine Sache den Kopf zerbrechen, ist für mich faszinierend.
Das ist eine neue Kultur der Auseinandersetzung, viel schneller und weltweit, eine junge Art der Kommunikation.
Grüsse Christian
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RE: NO COMMENT |
SidJ66 |
17 Jun. 09; 08:39 |
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Ich musste feststellen, das mein gepostetes comment von 16.Juni 2009 10.25h gelöscht wurde. Auch das nochmals gepostete von17.Juni 0.01h
Entweder wurde es versehentlich gelöscht, oder gegen alle im Internet üblichen Usancen grundlos und im Sinne einer Zensur herausgelöscht. Ich habe weder gegen die übliche nettiquette verstoßen, noch jemanden beschimpft, noch mich rassistisch geäußert.
Ich habe auch keine Begründung eines Überwachers über die üblichen Kommentarregeln bekommen.
Daher bitte ich darum, das mein Gedicht wieder zugelassen wird, oder aber das sämtliche postings von mir gelöscht werden.
Schließlich ist man so eine Zensur nur aus Diktaturen wie China, Burma und Nord-Korea gewohnt. Wobei man davon ausgehen kann, das ein poetisches, unpolitisches Gedicht dort nicht unter Zensur fällt.
Hier im freien Westen unter vermeintlich freien Künstlern soll das nicht der Fall sein?
Ich habe gerade einen interessanten Mitdiskutanten aus Deutschland gefunden, mit dem es hoffentlich spät aber doch zu einer interessanten Diskussion führen kann.
Er hat das Projekt als nicht real empfunden, höchst interessant.
Ich habe das Projekt als einer der wenigen wirklich ernst genommen. Mit Bernhard Perka und mir sind es gerade mal 7 Außenstehende.
Free speach auch in der Kunst! Es lebe das freie Wort!
christian
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RE: RE: NO COMMENT |
AIKO_1 |
17 Jun. 09; 17:08 |
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lieber christian, es tut mir leid, das mit dem gedicht. du weißt, ich kann das gar nicht löschen. ich verstehe deinen unmut,aber ich glaube,dieser blog ist nicht der geeignete ort für dieses problem. es ist wohl eine sache zwischen dir und deinem bruder, meinen mann. bitte klärt das unter euch auf. übrigens finde ich es auch toll, dass sich sogar jemand unbekannter aus deutschland dazugeschaltet hat. er hat nicht geschrieben, dass er dieses projekt nicht real findet, nur dass er nicht real vor ort sein kann aus geografischen gründen. und ich glaube, es sind weit mehr als sieben personen die dieses projekt ernst nehmen, nur gibt es nicht so viele leute, die solche blog-profis sind wie du. l.g. aiko
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RE: RE: RE: NO COMMENT |
SidJ66 |
17 Jun. 09; 17:59 |
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liebe Kazuko,
dann ist es in ordnung, denn es ist dein projekt. ich bestehe nicht mehr auf die zulassung meines gedichtes, gleichzeitig wie die anderen postings bleiben können.
es ist ja schliesslich die bearbeitung im fortschreitenden prozess deines einzigartigen projektes.
die löschung meines gedichtes ist nicht mehr mein problem; es gibt nichts zu klären, es muss einen grund haben den ich nicht kenne. das löschen eines gedichtes, das zum thema im höchsten maße passt, in dem es um leben und tod geht und die verbindung dieser zwei aggregatzustände geht, bleibt mir unverständlich. vielleicht wird es später einmal zugelassen, oder nicht. vielleicht war es trotzdem aber auch der falsche ort. ich weiss es nicht und denke darüber nicht weiter nach.
ich bin ja nur ein besucher, passant und zuschauer der performance, also nicht weiter wichtig. und meine befindlichkeit ist schon gar nicht wichtig.
jedenfalls kam es zu dem was ich am 2.mai gepostet habe, in unerwarteter weise, nicht schlecht, das bring leben in die sache. es kann eben alles passieren, alles.
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ich habe es in meiner zweiten postingantwort von heute auch bemerkt, das herr perka logischerweise vor ort meint, jedoch glaube ich trotzdem etwas von meiner meinung im sinne des web-bloggings erzählen zu können. da ich bemerkt habe das blogger weit mehr informationen von sich preisgeben
ich glaube auch tatsächlich, das weit mehr als sieben personen die dieses projekt ernst nehmen, jedoch finde ich es schade, das es nicht mehr postings wurden, und es kaum zu postings zwischen den besuchern gab.
wünsche dir viel kraft und freude für den endspurt deines bemerkenswerten projektes!
l.g. christian
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54.tag |
AIKO_1 |
17 Jun. 09; 17:24 |
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RE: 54.tag |
AIKO_1 |
19 Jun. 09; 22:46 |
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wurde auf ein tippfehler aufmerksam gemacht. danke, kann es im blog leider nicht revidieren. also, wertschätzung statt wetschätzung, korrekt? AIKO
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ein nach(t)trag in der nacht v.54.+55.tag |
AIKO_1 |
18 Jun. 09; 02:22 |
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da war noch ein foto, das ich heute noch nicht ins netz gestellt hatte. wollte ausprobieren, ob ich das auch zu hause von meinem laptop aus machen kann. scheint zu funktionieren.
muss noch dazu bemerken, die weitaus anstrengendere reise war für mich die reise in die welt des internet. da war ich vorher unwissender als mein jüngster sohn. ich habe die technische entwicklung der letzten 15jahre verweigert, wollte mich nur auf die kinder und meinen tanz konzentrieren. aber für dieses projekt war das einfach ein wichtiger teil. ich finde auch, dass beide teile, sowohl live im schaufenster als auch der teil im netz gleichwertig wichtig sind . sie ergänzen sich. und was dem blog angeht, ich wußte gar nicht, dass so etwas existiert, also wußte ich auch nicht, wie es werden könnte. thomas, mein mann hat mir anfangs alles eingerichtet. danach war er beruflich mehr weg als da, also war ich plötzlich ganz auf mich alleine gestellt. manche haben mir dann ein wenig geholfen, thomas hat mir in den ersten wochen sogar aus shanghai täglich die grafischen balken gesetzt, das habe ich damals noch nicht geschafft. konnte ja noch nicht einmal die eigenen e-mails selber aufmachen, geschweige denn welche schicken. habe wirklich viel dazugelernt. jetzt habe ich sogar eine eigene technische ausrüstung, könnte also alles in einen rucksack packen und schaufenster in der ganzen welt bearbeiten. aber das geht natürlich nicht sofort und auch nicht für einen so langen zeitraum, es sei denn, ich könnte meine kinder mitnehmen......
AIKO
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55.tag |
AIKO_1 |
19 Jun. 09; 22:39 |
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55.tag
das einzige mal, dass ich es nicht geschafft habe noch am selben tag, wenn auch manchmal nach mitternacht, die nachbearbeitung fertig zu haben. das hatte mehrere gründe. der hauptgrund war ein technischer. sorry für die verspätung. ursprünglich wollte ich hier nur über das ende, welches ja immer auch ein anfang ist und über zeit schreiben und am letzten tag nichts außer ein kurzes gedicht von mir hineingeben, weil ich zum schluss nicht mehr viele worte wollte. aber es ist in diesen letzten zwei tagen noch so viel passiert, dass ich davon berichten möchte. Walter K. Eggerth, er leitet die kontaktimprovisationsgruppe Vimprodaco war mit Roland, einem mitglied der gruppe, da und hat eine spontane foto, film und performance aktion vor dem schaufenster gemacht. es war witzig und plötzlich war meine befindlichkeit im schaufenster ein ganz anderer. ich hatte assoziationen wie in einem schrein, oder die lourdes-grotte, dann wieder wie rapunzel im märchen. es gab auch einen schusswechsel mit den kameras. einige ergebnisse davon zeige ich euch hier.
AIKO
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das foto oben ist von mir, die anderen hat walter gemacht
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56.tag |
AIKO_1 |
20 Jun. 09; 02:34 |
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56.tag
der letzte tag hat schon recht eigenartig begonnen. zuerst lungerten zwei gestalten vor dem schaufenster herum, ich wollte nicht vor ihnen hinein. später hat es sich herausgestellt, dass sie bloß zwei strassenmusiker waren, die sich ausgerechnet die ecke von dieser passage zum spielen ausgesucht hatten. Magda hat sie später in der spiegelung im glas vom u-bahnlift fotografiert. Magda war auch schon zum dritten mal da, diesmal zum fotografieren. Sie hat wirklich interessante bilder gemacht. zuerst von aussen, dann habe ich sie spontan dazu aufgefordert, zu mir ins schaufenster zu kommen. noch nie war jemand bis jetzt mit mir drinnen. es war schon ein eigenartiges gefühl, aber es hat für den letzten tag gut gepasst. die bilder von drinnen sind auch toll geworden. Walter kam auch wieder. diesmal mit Angela, ein anderes mitglied aus seiner gruppe. er hat eine kamera mit stativ aufgestellt, eine plane vor dem schaufenster gelegt und darauf haben sie am boden ein kontaktimpro-jam abgehalten. die reaktion der leute war auch sehr interessant. auf jeden fall sind die wiener sehr diskret und zurückhaltend. ich habe heute meine arbeit weitergemacht. bloß beim freilegen des letzten balkens hat mich etwas zurückgehalten. es wäre wie ein abschluss gewesen und bei dieser arbeit gibt es auch kein ende, ausser, ich entferne das ganze papier. und das wird am 4.7. passieren und bis dahin soll das ganze so unfertig wie es jetzt ist stehenbleiben. statt eines schlussgedichts oder eines schlussbalkens lege ich eine zeile mit den fotos dieser unvollendeten stelle im papier mit verschiedenen licht-und kameraeinstellung auf die web-seite. dies ist also die letzte tagebucheintragung dieser wirklich intensiven reise. ich habe viel gesehen und viel gelernt und es ist noch lange nicht zu ende, jetzt werde ich mich um die vorbereitungen und die proben für das fest kümmern, es soll ein schönes fest werden, ich freue mich schon darauf. später kommt noch eine post-postproduction, vielleicht in form eines buches. ich möchte dieses projekt auch in anderen schaufenstern, vielleicht auch in anderen ländern machen. sicherlich nicht das gleiche, sondern den dortigen gegebenheiten angepasst, es gibt noch so viel zu lernen... danke noch an alle, die mich unterstützt und begleitet haben und danke für eure aufmerksamkeit!
AIKO
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diese fotos sind alle von der magda
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legend:
- автор;
- дата;
- infoid;
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не показвай скрити отговори
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