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3.3 Festlegung der Methode der Feststellung eines Ausfalls
 

Verfügbarkeit am besten bis zu einem bestimmten Peering Point vereinbaren.

 

Es empfiehlt sich in jedem Fall festzulegen, wie ein Ausfall tatsächlich festgestellt wird und wie dabei konkret vorgegangen wird. Die Messung ist abhängig von der konkreten Leistung. Ist zum Beispiel eine „Erfüllung vor Ort“ vereinbart, hat die Messung auch die Verfügbarkeit des lokalen Internets zu umfassen. Um eine derartige Ausuferung zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Verfügbarkeit bis zu einem bestimmten Peering Point zu vereinbaren.

 

Dabei bestehen grundsätzlich mehrere Varianten, wo der Peering Point liegt und was für Bereiche er umfasst. Die folgende Grafik zeigt die verschiedenen Möglichkeiten.

 

Muster für ein SaaS-Service - 5563367.1 

Die für den Software-Anbieter günstigste Lösung ist ein Peering Point am Ausgang seines zentralen Routers (Peering Point 3). Dann haftet er nur für diejenigen Komponenten, die er unter seiner unmittelbaren Kontrolle hat, nämlich Server, zentraler Router und die Verkabelung dazwischen. Der Kunde hingegen muss sich um die Beschaffung und Einrichtung aller Komponenten wie Modems, Leitungen, Router, Firewalls, even- tuelle lokale Server und Arbeitsplatzgeräte sowie um die Verkabelung dazwischen selbst kümmern und deren störungsfreien Betrieb aufrechterhalten.

 

Die für den Kunden wiederum günstigste Lösung ist, wenn der Peering Point direkt bei seinen Geräten, mit denen die Software-Dienstleistung genutzt wird, liegt (Peering Pont 1). Denn dann übernimmt der Anbieter Beschaffung, Einrichtung und störungsfreien Betrieb aller Komponenten von seinem Server bis hin zu den Endgeräten beim Kunden. Dies ist ins- besondere dann eine für den Kunden sinnvolle Lösung, wenn er über wenig oder gar keine Sachkenntnis betreffend IT-Einrichtungen und deren Betrieb verfügt; vorausgesetzt natürlich, der Anbieter kann diese Leistungen überhaupt erbringen.

 

Ein Kompromiss ist Peering Point 2. Der Anbieter ist dann für die Datenübertragung bis zum Kunden verantwortlich, er besorgt und betreut die Mietleitung oder auch das Internet-Service bis zum Kunden. Die lokale Vernetzung ist dann Sache des Kunden.

 

Bei der Ermittlung der Verfügbarkeit des Software-Services ist dann jedenfalls die Reihenschaltung der einzelnen Komponenten zu berücksichtigen, die sich aus der Grafik ergibt. Für Redundanzkonzepte wird auch die Parallelschaltung von Geräten verwendet. Für jede die- ser Schaltungskonzepte kann man die resultierende Zuverlässigkeit und die Verfügbarkeit berechnen. Kompliziert wird diese Berechnung für gemischte Reihen- und Parallelschaltungen. Für die Ermittlung der Verfügbarkeit für alle drei Konzepte wird auf die Literatur zur „Zuverlässigkeitsanalyse“ verwiesen.




Metainfo:
Autor: Eike Wolf, Gunter Ertl und Paul Meinl; Publiziert von: Paul Meinl (pmeinl)
factID: 5563369.2 (...Archiv); Publiziert am 07 Jän. 2013 16:39
 
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