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Wikipaedia - offen
 
http://futurezone.orf.at/futurezone.orf?read=detail&id=274577

"Offen bleiben, bis es schmerzt"
Warum zu viele Sicherheitsvorkehrungen zum Scheitern vieler Community-Projekte beigetragen haben und warum es immer noch keine Log-in-Pflicht für die Autoren des weltgrößten Nachschlagwerkes gibt: Wikipedia-Gründer Jimmy Wales über Geld, Webvandalismus und wie sich ein Großprojekt dagegen selber schützt.
Montag, 12.09.05
"Wir bleiben so offen, wie wir nur können, so lange, bis es schmerzt", das sei die Devise von Anfang an gewesen, sagt Jimmy Wales, Begründer der Wikipedia, des maßgeblichen freien Nachschlagewerks im WWW.

Und diese Devise gelte bis heute, denn noch immer bedürfe es bekanntlich nicht einmal eines Log-in, um einen neuen Eintrag im Lexikon anzulegen oder zu bearbeiten, so Wales gegenüber futurezone.ORF.at.

"Wir nahmen beim Start ganz einfach an, dass ganz viele gut sind und nur ganz wenige schlecht, und offenbar hat sich diese Einschätzung als richtig erwiesen." Sehr viele Netzprojekte seien vor allem an ihren viel zu hohen Sicherheitsvorkehrungen gescheitert, der hohe Anfangsaufwand habe die Leute abgeschreckt.

Das bedeute natürlich nicht, dass Überlegungen bezüglich höherer Sicherheit überflüssig seien. Man müsse zwar auf alles vorbereitet sein, aber dürfe jeden weiteren Schritt nur dann setzen, wenn er wirklich unvermeidlich sei.

Der Enzyklopädist unter Tage
Wales war am vergangenen Wochenende einer der Hauptredner beim Festival "Elevate" in den Kasematten des Grazer Schlossbergs.




Trolls und andere Vandalen
Wie aber schafft man es, fast 725.000 Lexikoneinträge allein in der englischen Version vor Vandalismus und "Trolls" zu schützen, die quer durch das Netz in Foren zum Randalieren neigen?

Einerseits gebe es "weltweit nur wenige Leute, die Wikipedia wirklich hassen", andererseits stünden viele Freiwillige tagein tagaus bereit, um Unsinn, offenkundige Irrtümer und Fehler von sich aus zu korrigieren, sagt Wales.

Zudem sei gerade der Verzicht auf ein Log-in ein großer Vorteil, da "Trolls" durch die jedem Eintrag zugeordnete IP-Adresse viel schneller sichtbar würden als über Log-in. Die Zahl möglicher Nicknames sei jedenfalls unendlich viel höher als die Anzahl der IP-Adressen, die einem typischen "Troll" zur Verfügung stünden.


Arabisch und Chinesissch
Klar seien die europäischen Sprachen nach wie vor dominant, aber die Wachstumsrate der Einträge auf Arabisch sei mit etwa zehn Prozent pro Monat viel versprechend. Die nächsten Wachsstumsschübe erwartet sich Wales in Indien. Hinter den 725.000 englischen Einträgen liegt schon Wikipedia.de, die bald die Marke 300.000 überschreiten wird [286.000], Französisch ist mit 159.000 auf dem dritten Platz, aber nur noch knapp vor China, das bei 140.000 hält.
Übersicht über alle Sprachen




Der richtige Umgang mit Geld
Mit den Artikeln der Wikipedia kann jeder machen, was er will. Sie können auf CDs und DVDs gespeichert und auch entgeltlich weitervertrieben werden. Er selber, sagt Wales, sei höchstens erfreut, wenn er erfahre, dass etwa ein Unternehmer aus Indien eine lokale Wikipedia-Ausgabe gedruckt habe und im normalen Handel weitervertreibe.

Wie aber finanziert man ein derartiges Vorhaben? "Natürlich freuen wir uns, wenn wir unangekündigt einen Scheck von Marc Andreessen über 50.000 Dollar in der Post finden, aber die Regel ist das nicht", sagt Wales. Die Geldgeber der Wikipedia seien vielmehr Tausende unbekannte Fans der Enzyklopädie, die Beträge zwischen 20 und 50 Dollar schicken, weil sie wie der spendable Netscape-Gründer Andreessen einfach Fans der freien Enzyklopädie sind.

Wales selbst hat den richtigen Umgang mit Geld recht gründlich erlernt und praktiziert. Im Leben vor Wikipedia war der nunmehrige Enzyklopädist nämlich im Futures-Handel von Devisen als Broker tätig, machte also in Spekulationen auf dem internationalen Währungsmarkt.


Erstaunlicherweise liegen sogar in der lateinischen Version mehr als 3.500 Beiträge vor. Das Kapitel "technologia computations" harrt freilich noch seiner Aufarbeitung durch technologiekundige Altphilologen.
Die lateinische Ausgabe



[Futurezone / Erich Moechel ]









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@wikipedia und die richtigkeit der Artikel
gargan, vor 3 Tagen, 3h 36min
Abgesehen davon dass einige Statements Dikussionswürdig sind (bzw. diskutiert werden), ist es bei wikipedia ziemlich schwer offensichtliche Irreführungen oder Fehler zu hinterlassen (auf wienerisch: an schas schreiben). Es gab auch schon ein paar leute die das getestet haben und haben Fehler absichtlich in diverse Artikel eingebaut (Rechtschreib/Inhaltsfehler und Irreführungen) - bei einem Test wurden 13 Fehler innerhalbweniger Stunden wieder ausgebessert... Die Community funktioniert also, und den meisten Dingen kann man vertrauen (ich persönlich habe bisher immer nur kompetente Infos bzw. Richtungsweisungen gefunden)




ohne dir auf die zehen treten zu wollen...
blabussi, vor 3 Tagen, 1h 27min
wenn du was suchst, suchst du doch weil du etwas nicht weisst. wieso weisst du dann, dass die gefundene info richtig ist?


@blabussi
0ttod0, vor 3 Tagen, 59min
Mit dem Wissen ist das so eine Sache... Wann _weiss_ man etwas? Siehe dazu (sematische Rekursion ;-) http://de.wikipedia.org/wiki/Wissen


@blabussi
gargan, vor 2 Tagen, 23h 13min
im normalfall suche ich ausganspunkte... Also z.B. letztens habe ich mich gefragt wie Hurricans zu ihren Namen kommen... wikipedia->hurricans dort is die info mit den listen und der abwechslung usw. beschrieben... Natürlich wäre es möglich, dass diese Info schwachsinn ist, aber aufgrund des Umfangs, der objektivität der Frage (es ging nicht um z.B. ist die USA böse...) kann man davon ausgehen, dass sich nicht jemand die mühe macht so einen artikel mit lauter sinnlosigkeit zuzupflastern.. und selbst wenn wäre es (aufgrund der doch längeren history) jemanden aufgefallen. Man weiß nie ob informationen richtig sind, aber solange niemand das Gegenteil behauptet kann man davon ausgehen. Und wenn jemand das Gegenteil behauptet wird es in wikipedia diskutiert bis ein Konsens getroffen wurde. Dementsprechend vertraue ich Wikipedia in vielen Fällen (oftmals deutlich mehr als Medienberichten), und wenn ich skeptisch bin google ich und schreibe meine Ergebnisse rein :) oder fange an zu diskutieren


sinn und unsinn: bsp. politiker
matthias550rondy, vor 3 Tagen, 4h 14min
problematisch, bzw. eher unterhaltsam wird wikipedia dann, wenn politiker (bzw. ihre mitarbeiter) ihre eigene lobeshymne texten und diese wochen (monate?) spaeter vollkommen verissen wird - siehe eintrag "karl-heinz grasser": kann mich erinnern, dass vor einem halben jahr ein durchwegs positiver text auf wikipedia zu lesen war - mittlerweile duerfte dieser doch mehrmals editiert worden sein :)




Gerade politische Themen
hämorrhoide, vor 3 Tagen, 3h 4min
"objektiv" aufzuarbeiten ist sehr schwer und gelingt eigentlich nie. Ich kann mich an einen Artikel über die Sudetendeutschen erinnern, wo teilweise über einzelne Ausdrucksweisen diskutiert worden ist und viele Editoren resigniert haben. Daher ist Wikipedia bei politischen Themen nur eine Quelle, aber nie die einzige.


es tut schon ein bisl weh
armergrauerkater, vor 3 Tagen, 5h 55min
dass Wikipedia Admins ihre Funktion auch benutzen um Meinung zu machen und Beiträge nach ihren Wünschen zu gestalten. Also so ganz demokratisch ist es nicht... Interessant finde ich auch die sehr unterschiedliche herangehensweise - entweder die Entwicklung bottom up alos anhand von Themen die die Leute gerade interessieren wie z.B. Hybridfahrzeuge oder ein strukturierter Zugang, wo in der Kategorie Landtransport alle Antriebstechniken beschrieben werden. Man wird sehen ob die Community die Kraft hat auch die für ein Lexikon notwendige Strukturierungsarbeit zu leisten und Qualifikation der Administratoren fordert und fördert.




Wirklich hassen...
sixela, vor 3 Tagen, 6h 58min
...werden Wikipedia nur die Verlage, die glauben, mit Wissensvermittlung immer noch Geld machen zu können...




beidel, vor 3 Tagen, 6h 17min
wikipedia ist eine enziklopödie, man kann hier nachschlagen, aber ernsthaft wissen erlangen oder sich bilden kann man nicht, das ist auch nicht sinn der sache


@beidel
0ttod0, vor 3 Tagen, 6h 7min
Wenn du mit deinem Statement aussagen wolltest, dass Wikipedia kein Lehrbuch ist bzw. ersetzen kann, dann hast du natürlich recht. Daraus würde ich aber nicht den Schluss ziehen, dass man daraus keine Bildung im allgemeinen Sinn erlangen kann.




Metainfo:
AutorIn: Markus Linder; Publiziert von: Markus Linder (markuslinder)
factID: 214671.1; Publiziert am 15 Sep. 2005 20:05

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Verweis(e) (1):
ein text15 Sep. 2005factlink
15 Sep. 2005 20:17 maxharn - Max Harnoncourt factID: 214682.0 schreiben Sie ein Kommentar zuVersion 1
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