Wann sind Recht und Macht
sinnvoll?
Beim gemeinsamen teaminternen
Versuch des Verhandelns wird versucht ein gemeinsames Ziel festzulegen.
Dies bedeutet in einer konfliktgeladenen Gruppe, dass einige
Teammitglieder von ihren Vorstellungen abrücken müssen, weil andere
Mitglieder ihre Ziele für wichtiger halten und nicht davon abzubringen
sind. Man muss sich anderen gleichberechtigten Mitgliedern unterordnen,
die einen indirekt durch ihre Sturheit zu solch einem Verhalten zwingen.
Entscheidet hingegen eine
neutrale dritte Person unter Berücksichtigung aller Interessen, ist eine
Entscheidung, die das Zurückziehen eigener Vorstellungen zum Wohle der
Gruppe vorsieht dennoch leichter zu akzeptieren, als wenn man aus den
eigenen Reihen dazu gezwungen wird.
Bei der Teamarbeit können
Probleme zu tage treten, die eine Bestimmung von Machtverhältnissen
erforderlich machen. Dazu zählt, dass sich bestimmte Gruppenmitglieder
aus Desinteresse am gemeinsamen Ziel nicht beteiligen oder die Arbeit
der anderen durch gezielte Aktionen sogar behindern. In solchen Fällen,
in denen die Fronten derart verhärtet sind, sich die Interessen der
Gruppenmitglieder stark unterscheiden und kein für jedermann
zufriedenstellendes Ziel in Reichweite scheint, ist es sinnvoll, dass
eine Person oder Partei die Stelle eines "Führers" einnimmt. So sollen
die motivierten und engagierten Mitglieder in den Bahnen gehalten werden
und nicht durch die schlechte Stimmung einzelner Mitglieder zur
Resignation aufgerufen werden. Für eine stärkere Partei ist es durchaus
erstrebenswert, durch Machtkämpfe zwar Grenzen abzustecken, danach aber
auch die Interessen der anderen Partei (sofern sich gruppenbezogenen
Interessen bilden) wieder zu berücksichtigen.
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