Unsere Aufgabe besteht darin, Konfliktursachen in interkulturellen Teams ausfindig zu machen und zu beschreiben. Wenn man sich nun überlegt, wie man interkulturelle Konfliktursachen analytisch darstellen kann, kommt man auf die Idee kommen, folgendes Vorgehen zu wählen:
1.) Man muss erst einmal Kulturen katalogisieren. Hierbei kann man nicht einfach jedem Land eine Kultur zuordnen. Am Beispiel der Basken in Frankreich und Spanien wird einem schnell klar, dass Kulturen und Nationalitäten nicht identisch sind. Gesetzt dem Fall, diese (auf jeden Fall sehr schwere) Aufgabe würde gelingen, so hätte man am Ende eine Anzahl n von verschiedenen Kulturen ausfindig gemacht.
2.) Nun müsste man sich im weiteren Vorgehen dran machen, die Kulturen untereinander zu vergleichen. Wenn man anfänglich je zwei Kulturen miteinander vergleichen würde, müsste man (nach Gauß) n²/2-n/2 Vergleiche anstellen. Mit diesem Aufwand hätte man dann allerdings erst die Konfliktursachen in Teams mit nur zwei verschiedenen Kulturen ermittelt. Wollte man alle möglichen interkulturellen Konstellationen beachten, so müsste man 2n n - 1 mögliche Situationen betrachten.
3.) Anschließend müsste man das Ergebnis auf dessen Brauchbarkeit hin überprüfen. Hier wird man zu dem Ergebnis gelangen, dass es wohl eher unbrauchbar sein wird. Es wird nämlich zu abstrakt sein, und die Persönlichkeiten der einzelnen Teammitglieder zu sehr hinter ihren kulturellen Hintergrund zurückstellen.
Da die individuelle Persönlichkeit mit ihren Toleranzen bei der Entstehung von Konflikten eine entscheidende Rolle spielt, steht der Aufwand bei der Erstellung solcher Vergleiche in keinem angemessenen Verhältnis zu seinem Nutzen. Folglich werden wir die Konfliktursachen verallgemeinert und in Hinsicht auf Persönlichkeit darstellen. Auf Vergleiche bei der Zusammenarbeit von Kulturen werden wir nur in Beispielen eingehen.
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Author: Stefan Greulich; Published by: Stefan Greulich (Stefan) factID: 124927.1; published on 19 Aug. 2003 17:35