Seit
der Antike wurden ausgeschlossene Dritte
eingesetzt, um Streitereien zu schlichten. In dem vierten Grundmuster
delegieren die Konfliktparteien die Konfliktlösung an eine dritte
Person wie einen Schlichter, den Dorfältesten, einen Mediator (à
MEDIATION) oder einer ähnlichen Person, die eine neutrale Rolle
einnehmen kann. Die Voraussetzungen für diese Methode ist, dass es eine
richtige und falsche Ansicht gibt und dass die dritte Person die
objektiv richtige wählt.
Das
erste Möglichkeit der Konfliktlösung stellt die Delegation
durch eine Autoritätsperson dar:
Beispiele:
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Konflikte zwischen zwei Geschwistern können durch eine autoritäre
Elternperson geschlichtet werden.
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Sportmannschaften delegieren in Wettkämpfen die Entscheidung an den
Schiedsrichter.
Vorteile:
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Es wird eine Lösung gefunden, die beständig ist.
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In vielen Fällen gibt es eine Autorität, an die grundsätzlich
delegiert wird. Somit wissen die Streitenden direkt, an wen sie sich
wenden können (zum Beispiel Untergebene an Vorgesetzte oder Kinder an
Eltern).
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Der Dritte ist nicht am Konflikt beteiligt und sieht die Situation oft
klarer.
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Durch die Einbeziehung eines neutralen dritten werden erstmals Aspekte
wie Objektivität, Sachlichkeit und Kompetenz berücksichtigt.
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Die Verbindlichkeit allgemeiner Prinzipien wird benötigt und somit eine
höher Ebene mit einbezogen.
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Das Schema von Sieg und Niederlage wird überwunden.
Nachteile:
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Ein
Kommunikations- und Entscheidungsprozess der Betroffenen entfällt.
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Die Gegner identifizieren sich nicht so stark mit dem Ergebnis, als wenn
sie es selbst erarbeitet hätten.
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Auf der emotionalen Ebene gibt es kein allgemein richtiges Resultat, da
jeder Mensch anders empfindet.
Die zweite Möglichkeit
stellt die Delegation durch Erhöhung der Konfliktkompetenz dar:
Beispiele:
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In der chinesischen Tradition wird eine Geschichte zum
Delegationsmodell überliefert
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Paartherapie soll durch den Therapeuten, einen neutralen Dritten, Erfolg
versprechen, der nicht etwa die Lösung vorgibt, sondern bei der
Kommunikation behilflich sein soll.
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Zwei Konfliktaustragende möchten, dass sich der Chef mit ihnen darüber
unterhält, welche Lösungen es für diesen Konflikt gibt. Was der eine
nicht weiß ist jedoch, dass der andere mit dem Chef Golfspielen geht.
Der Chef wird versuchen, seinen Golfpartner zu verschonen, auch wenn er
sich bemüht, objektiv zu bleiben. Durch die implizite Steuerung des
Lernprozesses wird jedoch die subjektive Komponente nicht direkt
sichtbar. Das bedeutet, dass der Verlierer nicht einschreiten kann.
Vorteile:
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Die Lösungskompetenz der Konfliktparteien wird gestärkt.
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Die Akzeptanz der Lösung wird erhöht.
Nachteile:
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Die dritte Person besitzt die Macht, die Streitenden zu ihren Gunsten zu
manipulieren, frei nach dem Sprichwort "wenn sich zwei
streiten, freut sich der Dritte" .
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Ein Problem ist, dass immer die subjektive Meinung mit in die neutrale
Rolle fließen kann, was zu Ungerechtigkeiten führen würde.
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