Fluchtverhalten ist
im Menschen seither als Urinstinkt verankert. Untersuchungen zeigen,
dass Menschen in Konfliktsituationen häufig zunächst einmal flüchten,
da dieser Instinkt greift. Diese Form Konflikte auszutragen ist somit sehr archaisch. Und doch gibt es Situationen,
in denen es richtig sein kann, diese Methode anzuwenden. Die Hierarchie
mit ihren Über- und Unterordnungen eignet sich für die Reaktivierung des Angst-/Aggressionspotentials.
Beispiele:
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Wir gehen einer Gruppe von Hooligans, die uns
vielleicht noch zahlenmäßig überlegen sind, aus dem Weg und
flüchten.
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Fahrerflucht bzw. die Überlegung dazu, ist
ein häufig auftretendes Phänomen. Erst wenn sich das Über-Ich
einschaltet, wird dem Flüchtigen klar, was er eigentlich getan
hat.
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Ein Krankenschein wegen eines Vorfalls am
Arbeitsplatz verschiebt das Problem, hebt es aber nicht auf.
Vorteile:
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Es gibt keine Verlierer, da der Konflikt nicht ausgetragen wird.
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Für eine gewisse Zeit ist der Konflikt gelöst (durch Hinausschieben
der Lösung).
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Die Distanz zum Gegner kann zu einer neuen Sichtweise führen.
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Diese Art der Konfliktlösung ist energie- und zeitsparend (siehe auch: Transaktionskosten).
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Es besteht nur ein geringes Risiko, da die Situation zunächst unverändert bleibt.
Nachteile:
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Ein durch Flucht gelöster Konflikt ist in Wahrheit nicht gelöst,
sondern nur ,unter den Teppich gekehrt bzw. auf die lange Bank
geschoben.
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Der Konflikt kann immer wieder zum Vorschein kommen.
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Viele psychosomatische Erkrankungen können ihre Wurzel in verdrängten
Konflikten haben.
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Es stellt sich kein Lerneffekt
ein.
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Eine Gefahr ist die Möglichkeit des Umschlagens von Flucht in Aggression.
Eine
Konfliktsituation, die durch Flucht nicht mehr zu lösen ist, endet im
Kampf und somit mit einer Endscheidung durch Vernichtung
einer der Austragenden.
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